In den 90er Jahren, gut sieben Jahre nachdem die beliebte BBC Science-Fiction Serie Doctor Who mit dem Ende der 26. Staffel vorerst auf Eis gelegt wurde, entschlossen sich die BBC UK und der amerikanische Fernsehsender Fox dazu einen Neustart zu wagen. Der für etwa 5 Millionen US-$ produzierte Fernsehfilm sollte der Neuanfang für die Serie werden.
Nach der kürzlichen Vernichtung des „Masters“ durch die Daleks auf dem Planeten Skaro (Staffel 26 – Episode 14 „Survival“) überführt der Doktor (7. Inkarnation Sylvester McCoy) dessen Überreste mit der TARDIS zurück nach Gallifrey. Irgendwie ist es dem „Master“ jedoch gelungen seine Eliminierung zu überleben und sich in eine formlose Kreatur zu verwandeln. In dieser Form bringt er die TARDIS dazu eine Notlandung auf der Erde vorzunehmen.
Der Doktor verlässt das Schiff im San Francisco des Jahres `99 um sich mitten in einem Kampf rivalisierender Banden wiederzufinden. Hierbei wird er durch einige Schüsse tödlich verletzt und von dem jungen Chang Lee in die Notaufnahme gebracht. Die behandelnde Ärztin Doktor Grace Holloway versucht ihm auf dem OP-Tisch das Leben zu retten, doch da sie sich nicht der speziellen Physiologie des Timelords bewusst ist, verursacht sie dadurch den wirklichen Tod des Doktors. In derselben Nacht regeneriert er sich in der Form des 8. Doktors (Paul McGann) und entflieht dem Leichenschauhaus.
Zwischenzeitlich hat der „Master“ einen Wirt für seine formlose Gestalt gefunden. Ein junger Sanitäter namens Bruce (Eric Roberts) musste hierfür sein Leben aus hauchen. In der neuen Gestalt gelingt es ihm den jungen Chang Lee, der die Wertsachen des Doktors unter anderem auch den Schlüssel zur TARDIS gestohlen hat, mit Lügen und falschen Versprechungen dazu zu bringen ihn zu unterstützen den Körper des Doktors zu übernehmen.
Mit viel Mühe und Verzweiflung gelingt es dem Doktor die junge Chirugin, die ihn versehentlich tötete, davon zu überzeugen, dass er ein außerirdischer Timelord mit einem menschlichen Anteil mütterlicherseits sei. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Wettlauf gegen die Zeit, denn am 31. Dezember 1999 um Mitternacht droht das Vorhaben des Masters die gesamte Erde in den Kern (Auge der Harmonie) der TARDIS zu implodieren.
Der Gedanke einen Film zur beliebten Doktor Who Franchise zu realisieren, um das Ganze als Serienformat wiederzubeleben, ist zunächst ein absolut Guter. Leider gelingt es nicht den Geist der Serie oder, über weite Strecken, überhaupt einen Geist wiederzubeleben. Eine Einführung der Charaktere ist nicht wirklich vorhanden. Nach einem kurzen Prolog stürzt die TARDIS bereits auf die Erde und von Sci-Fi fehlt ab diesem Punkt überwiegend jede Spur. Vielmehr wird sich, nicht zuletzt auch wegen der Zusammenarbeit mit FOX, an ein altgedientes Rezept des Filmemachens der 90er Jahre gehalten. Wir bekommen mit dem Master einen durchaus bekannten Bösewicht, der in seiner Darstellung in schwarzen Lederklamotten und mit übertriebener Gruseligkeit nur leider viel mehr an einen abgehalfterten Terminator erinnert als an den zweiten verbliebenen Timelord.
Überhaupt wird im ganzen Verlauf des Filmes immer wieder versucht gruselige Stimmung aufzubauen, die zwar für einen generischen Thriller passend wäre, in einem Doktor Who Film aber ihre Wirkung verliert. Schließlich ist der Doktor neuem gegenüber stets aufgeschlossen und eher kindlich/neugierig als gruselig.
Paul McGann gibt sich dabei in seiner Rolle als 7. Doktor zwar alle Mühe diesem Anspruch gerecht zu werden nur geht er leider zu oft in der belanglos dahin fließenden Geschichte einfach unter.
Hat man „Doctor Who – The Movie“ einmal gesehen wundert es nicht, dass es noch 9 weitere Jahre dauerte bis die BBC einen über alle Maßen erfolgreichen Serienneustart hinlegen konnte. Der Film ist in seiner Austauschbarkeit und mit den viel zu uninteressanten und überzeichneten Charakteren (nicht im guten Sinn) ein schwarzer Fleck in der Doktor Who Geschichte.