Dienstag, 19. November 2013

Europa Report (2013) [Ascot Elite]

Europa Report (2013) [Ascot Elite]

Die Menschheit strebt weiterhin danach alles zu erforschen, was ihr so unter die Nase kommt, auch in der Zukunft. Um herauszufinden ob es in unserem Universum nicht vielleicht doch noch anderes Leben außer uns gibt, bricht die Europa One auf zum eisbedeckten Jupiter Mond Europa. Unter dessen Eisschicht vermutet man einen bis zu 100 Kilometer tiefen Ozean. An Bord des Schiffs sind sechs Astronauten, die Eisproben einholen sollen und dann die 500 Millionen Kilometer zurück zur Erde antreten. Kurz bevor sie den Mond erreichen, bricht der Kontakt zur Erde ab und so bekommt niemand mit was in der Zwischenzeit auf der Europa One und später auf dem Mond geschieht.

Europa Report erinnerte im Trailer zuerst ein wenig an Apollo 18. Beides dokumentarisch und im Found Footage Stil gefilmt, beide male geht es zu einem Mond und beide male ist da was, dass die Astronauten wegmacht. Leider ist Europa Report nicht annähernd so gut wie ich es mir erhofft hatte. Das Beste sind eigentlich noch die Raumschiff Sets. Die sehen nämlich für solch eine kleine Produktion echt gut aus und sehen nicht nur zufällig denen aus Kubricks 2001 ähnlich. Wenn Regisseur Sebastián Cordero gerade mal nicht mit statischem Rauschen, Bildausfällen, Wackelkamera und anderen nervigen Found Footage Klischees nervt, dann bedient er sich optisch gerne mal bei Großmeister Kubrick. Natürlich ohne auch nur im Ansatz dessen Talent zu zeigen. Ganz nett sehen einige der Szenen aber trotzdem aus.

Ziemlich dreist ist dann aber, dass Philip Gelatt sich auch beim schreiben der Story bei Arthur C. Clarke bedient hat. Ein paar Elemente sind aus 2001 übernommen wurden, der Großteil aber aus den Nachfolgeromanen 2010 und 2061. Die Europa Mission, das fremde Wesen, dass von Licht angelockt wird und durch das Eis bricht und so weiter. Leider schafft man es nicht dem Plot einen eigenen Stempel aufzudrücken und viel schlimmer noch, es gibt nur sehr wenig Spannung. Dabei bleibt es aber nicht. Von Anfang bis Ende entwickelt sich keine der Figuren auch nur im Ansatz weiter und es ist so langweilig. Wirklich keine der Figuren ist auf irgendeine Art interessant. Ich kann mich nicht mal an einen der Namen erinnern so flach sind die Charaktere.

Dafür können die Darsteller aber nur recht wenig. Denn deren Leistungen sind durchgängig solide. Mit dabei sind unter anderen Embeth Davidtz (Armee der Finsternis), Michael Nyqvist (Millennium), Daniel Wu (Tai Chi Zero, Tai Chi Hero), alles Leute, die wissen was sie tun. Kleinere Gastauftritte gibt es dann auch noch von Isiah Whitlock Jr. (Zimmer 1408) und Dan Fogler (Fanboys). Alle Gastauftritte sind übrigens Teil der dokumentarischen Rahmenhandlung, in dem die eigentliche Handlung eingebettet ist und total wirr und voller Zeitsprünge eingefügt wurde. Der einzige Grund für diese Zeitsprünge ist wohl der Versuch, doch noch irgendwie dadurch Spannung aufzubauen. Stattdessen wirkt es nur wirr und ziemlich planlos. Insgesamt funktioniert der Film jedenfalls weder während seiner dramatischen Momente, da man die Charaktere nie wirklich kennen oder mögen lernt und der Gruselkram ist ebenso wenig gelungen, da die Bedrohung erst in den letzten Sekunden auftritt und alles was vorher schief geht liegt eher an dem dämlichen verhalten der Crew. Außer einer recht schönen Optik, die teilweise allerdings durch nicht zu geschickte Greenscreens wieder zerstört wird. Alles sehr durchwachsen…

Die DVD von Ascot Elite ist dafür aber sehr gelungen. Bild und Ton sind sehr gut, auch die deutsche Synchro kann mit überzeugenden Sprechern wie Michael Lott (Mark Brandis) aufwarten. Dazu kommen noch ein Makong Of für die Effekte, eine Fotogalerie, eine Galerie mit alternativen Posterentwürfen, der englische und deutsche Trailer des Films, sowie einige Texttafeln mit Infos über die Jupiter Monde, sowie mit Bio- und Filmographien der Hauptdarstellern. Unter anderem gibt’s noch Trailer zu den Filmen “Renaissance”, “Grabbers” und “Cargo”.

5 von 10 vollgeschlonzte Raumanzüge