Star Wars Classics #11: Die Rückkehr! (Panini)
Dieser Star Wars Classics Band enthält die gesamte vierteilige Miniserie Return of the Jede, sowie Star Wars #81-#83.
Han Solo wird immer noch vom fiesen Gangsterboss Jabba dem Hutten im Karbonit gefangen gehalten. Also muss er erstmal befreit werden. Im Anschluss geht es ohne Pause weiter zum neuen, noch mächtigeren Todesstern, der kurz vor seiner Vollendung steht. Die Rebellen teilen sich nun in zwei Lager auf, während die einen den Todesstern vernichten sollen, versuchen die anderen auf Endor den Schildgenerator der imperialen Kriegsmaschinierie auszuschalten. Und natürlich muss Luke nach der Beendigung seines Trainings bei Meister Yoda, sich noch seinem Vater und dem Imperator stellen.
Die Geschichte des dritten oder heute auch sechsten Star Wars Films und somit auch die dazugehörige Comicadaption ist natürlich altbekannt und heutzutage nicht mehr unbedingt interessant. Damals, so fangen immer Opis besten Geschichten an, gab es den Film aber nicht mal auf VHS, wenn man die Abenteuer der Rebellen also noch mal erleben wollte, blieb einem nichts anderes übrig als die Comicvariante zur Hand zu nehmen.
Adaptiert wurde von Archie Goodwin, der seine Karriere mit Horrortiteln wie Creepy, Eerie und später auch Vampirella begann, in den Siebzigern aber immer mehr offizielle Filmcomics schrieb. Neben einigen Star Wars Geschichten stammen von ihm daher auch Filme wie Alien oder Blade Runner in Comicform. Dabei hält er sich größtenteils ziemlich genau an die Filme, kürzt nur hier und da ein wenig. Die Erzählstruktur wird etwas verändert, was aber nur dazu dient die Geschichte Fit für ihr Comicdress zu machen. Schlecht ist seine Version jedenfalls nicht, obwohl ich es aber einige male etwas ermüdend fand eine Geschichte zu lesen, die ich mittlerweile doch schon diverse male gesehen habe.
Vier Zeichner waren für diese vier Hefte nötig und machen ihren Job nicht nur gut, sondern auch schön konsistent. Es fällt nicht groß auf, dass hier zwei Teams am Werk waren. Auffällig ist hingegen der ernstere und vor allem, durch die etwas gewöhnungsbedürftige, sehr düstere Farbwahl, Stil. Dadurch setzt sich die Miniserie doch recht deutlich von den sehr bunten und leuchtenden Comics ab, die in der Haupt Marvel Star Wars Reihe erscheinen.
Filme als Comic sind ja ganz nett, neue Geschichten sind aber natürlich viel lieber gesehen. Und was für eine Geschichte es hier zu lesen gibt. Kenner wissen schon worauf ich anspiele. Star Wars #81 war aus zwei gründen ein ganz besonderes Heft. Es handelt sich hierbei nämlich um den ersten Comic, der genau da weiter geht, wo der bis dato letzte Star Wars Filmaufgehört hat. Der Übergang ist recht holprig. Sowohl von der Erzählung her, wie auch vom Artwor, an dessen bunte und freundliche Farben man sich erstmal wieder gewöhnen muss.
Viel wichtiger ist aber was wirklich passiert. Während auf Endor noch der Sieg gefeiert wird, rappelt es in der Wüste. Auf Tatooine wird nämlich gerade der legendäre Kopfgeldjäger von der Sarlaac Grube ausgespuckt, die ihn eigentlich über die nächsten Tausend Jahre hinweg verdauen sollen. Es dauert nicht lange bis die Jawas das ihnen unbekannte Wesen in der merkwürdigen Rüstung einsammeln und in ihren Sandcrawler stecken. Vielleicht ist es ja doch ein Droide und man kann ihn verkaufen.
Neben der damals vollkommen überraschenden Rückkehr des Fettmans, ist auch das restliche Geschehen auf Tatooine sehr interessant. Während Boba Fett also ohne seine Erinnerungen auf Han und andere bekannte Figuren trifft, eskalieren die Jawas immer mehr. Denn seitdem Jabba tot ist, kann ihnen keiner mehr was, was die kleinen Gesellen immer mutiger und frecher werden lässt, sie legen sich sogar mit den Sandleuten an.
Darauf folgt ein Comic, der eher als Filler zu bezeichnen ist und Zeit vertrödelt indem Luke ein wenig mit den bekannten Ewoks trainiert. Im letzten Heft geht es aber ordentlich weiter und wir begleiten Lando Calrissian zum Planeten Drogheda, wo er auf Königin Sarna trifft, eine seiner alten Liebschaften. Während es zuvor höchstens mal ganz nett war Admiral Ackbar auf Endor in Kontakt mit den Ewoks zu sehen, hat die dritte Geschichte schon einen größeren Reiz. Unterhalten können aber alle drei Geschichten, wenn man allerdings mit Fetts Rückkehr beginnt, ist es natürlich schwer da noch was drauf zu setzen. Das Artwork ist durchgängig gut, nur Bobas Rüstung sieht etwas komisch aus und würde sehr viel besser zu Dredd passen als ins Star Wars Universum.
Return of the Jedi hätte nicht unbedingt Not getan, zwei der neuen Abenteuer sind dafür aber wirklich gut geworden und Lukes Eskapaden auf Endor hätte man sich auch sparen können. Solide Unterhaltung, mit kleineren Durchhängern.
7 von 10 matschige Rancore