Der Wind in den Weiden (Splitter)
Frühjahrsputz! Aber eigentlich hat der Maulwurf gar nicht so richtig Lust. Um der Arbeit aus dem Weg zu gehen verlässt er zum ersten mal seinen Bau und lernt die schöne Frühlingswelt kennen. Und nicht nur die, denn mit der Ratte, dem etwas eigenbrötlerischen Dachs und dem eingebildeten Kröterich findet er treue Freunde mit denen er viel erleben wird. Zum Beispiel ist da des Kröterichs Sucht nach Geschwindigkeit und auch die Wiesel könnten in jedem Moment wieder etwas neues anstellen. Erstmal wird aber mit der Ratte gepicknickt, dabei erzählen sie sich gegenseitig Geschichten. Irgendwann stößt auch noch der Otter dazu und sie besuchen den Dachs. Noch ist auch alles ganz gemütlich, aber als sie Gut Kröterich besuchen beginnt es turbulent zu werden. Der erzählt nämlich die wildesten Geschichten, ist dabei immerzu hochnäsig, nicht der hellste und wünscht sich nichts mehr als ein brummendes Auto. Scheinbar wird schon bald vorbei sein mit der Frühlingsruhe.
Vermutlich wird jedes Kind irgendwann mal ein paar Kapitel aus Kenneth Grahames Kinderroman “Der Wind in den Weiden” vorgelesen bekommen haben. Die vielen kleinen Episoden um die täglichen Abenteuer der kleinen Putzigen Waldbewohner und der Kröte sind auch einfach zu putzig und vor allem auf eine wundervolle Weise belehrend, ohne das die Kids merken wichtige Lektion über den Umgang miteinander und fürs Leben zu lernen. Es sind leicht verständliche, trotzdem für die Kids anspruchsvolle und nicht zu simple Geschichten, die toll gealtert sind und noch immer die gleiche Wertigkeit haben wie einst bei ihrer ersten Veröffentlichung.
Auch diese Comicadaption von Michel Plessix kann den Geist des Romans beibehalten. Die Geschichte wird fast zu jedem Punkt sehr nahe am Buch gelassen und nur wenige Kleinigkeiten werden ein wenig ans neue Medium angepasst. Der einzige Nachteil davon ist, dass es dadurch manchmal etwas zu viel Text ist. Ansonsten mag ich die Schreibschrift Font nicht unbedingt, da ich sie auch Dauer doch etwas anstrengend zu lesen finde. Gerade wenn man den gesamten Band am Stück liest. Abgesehen davon gibt es aber eigentlich nichts auszusetzen.
Vor allem die wundervoll gestalteten Zeichnungen sind ein wahres Fest fürs Auge. Jedes große Panel zeigt großartige Impressionen der Natur. Jedes Panel für sich ein mini Gemälde. Der Detailreichtum der Panel ist überragend und die optischen Feinheiten der Figuren sind jedes mal ulkig. Großartiges Artwork, eine zeitlose Geschichte und drollige Figuren, ohne Frage ein Tipp für Jung und Alt.
Ihr bekommt 127 Seiten im toonfish Hardcover, also ein wenig kleiner als die Splitter Alben. Die Übersetzung ist sehr gut und die Druckqualität ist super. Da gibt es nichts auszusetzen.
8,5 von 10 alte Krötendamen