Kommissar Fröhlich #8: Schwarze Maske (Gringo Comics)
Eigentlich wäre echt mal ne Diät angesagt und auch ansonsten täte es Kommissar Fröhlich, dessen Pumpe und seiner generellen Lebenserwartung gut, wenn das zynische Dickerchen mal etwas kürzer treten würde und das nicht nur bei seinen Lastern. Denn auch der aufreibende Beruf macht seinen Alltag nicht gerade zum sprichwörtlichen Zuckerschlecken. Diesmal ist es eine reihe von äußerst brutalen Vergewaltigungen, die Stade samt Umland, sowie den Titelgebenden Kommissar auf trab hält. Eine der Damen, die das an ihr verübte Verbrechen überleben konnte, kann wenigstens einen kleinen Hinweis geben. Über die Dächer der Häuser klettert der Täter durch die Fenster alleinstehender Damen. Dann überfällt er seine Opfer und ist dabei unfassbar brutal bei der Sache. Nur, dass er eine schwarze Maske trägt kann sie ihnen verraten. Ein große Hilfe ist dieser Hinweis allerdings nicht. Fröhlichs einzige Idee ist es, gemeinsam mit Tumba einige alte Bekannte zu besuchen. So statten die beiden einigen ehemaligen Sexualstraftätern einen Besuch ab. Der Kommissar ist sich nämlich sicher, dass der neue Täter schon einmal erwischt wurde und grad erst frisch aus dem Knast kommt. Doch der Hauptverdächtige hat ein beinhartes Alibi.
“Schwarze Maske” ist der erste Kommissar Fröhlich Fall bei Gringo Comics der in Farbe daher kommt. Tut dem voluminösen Ermittler ganz gut mal ein bisschen Farbe ins Gesucht zu bekommen, auch wenn es seinem Aussehen insgesamt nicht sonderlich weiterhilft. Dies ist vermutlich auch der Grund warum sein Erschaffer Stephan Hagenow ihn weiterhin in großen vollkommen schwarzen Schatten auftreten lässt. Die frische Kolorierung ist daher recht dezent und zurückhaltend, setzt in einigen Szenen aber hübsche Akzente, die den düsteren Grundton ein wenig auflockern können. Die dichte Atmosphäre entsteht aber weiterhin durch den sehr dunklen Grundton und die intelligent eingesetzten Schattenflächen und großen negativen Flächen. Gerade bei der recht ruppigen Gewaltdarstellung erinnert dies in Verbindung mit den kleinen Farbtuopfern gerne mal an Frank Miller zu Sin City Zeiten. Gemeinsam mit dem norddeutschen Flair wird die Optik zu was ganz eigenem. Gefällt auch in Farbe.
Inhaltlich bekommt ihr erneut einen soliden Fröhlich Fall, der wieder sehr kurzweilig geraten ist, eine nette Wendung bereithält und ruppig genug ist um die scharfe Fröhlich Kante nicht zu verlieren. Es bleibt gewohnt bissig, der Humor ist nicht immer korrekt und es gibt sogar einen kleinen Seitenhieb in Richtung Zack Fanzine gibt es. Wer seine Krimi Comics mit lokalem Charme und etwas verschroben mag greift beherzt zu. Lohnt.
7,2 von 10 leider noch lebende Touristen