Mittwoch, 27. November 2013

Marvel Zombies Collection #1 (Panini)

Marvel Zombies Collection #1 (Panini)

Enthält Marvel Zombies #1-#5; Marvel Zombies: Dead Days und Marvel Zombies 2 #1-#5.

Durch ein Dimensionstor ist eine neue und unaufhaltbare Krankheit ins Marvel Universum eingetreten. Es dauert nicht lange, da waren die Avengers von Zombies angeknabbert und wurden selbst zu torkelnden Toten. Die ehemaligen Helden verputzten daraufhin viele Menschen, steckt während dieses Prozesses auch noch eine ganze Reihe weiterer Helden an. So verbreitete sich die Pandemie wie ein von Johnny Storm gelegtes Lauffeuer und beinahe alle Menschen waren aufgefressen und nur wenige Helden waren noch keine fleischhungrigen Monster. Mit einer Erfindung von Reed Richards konnte Magneto die Zombies und auch sich in ihre tote Dimension zurückbringen. Vorerst konnte er so also die Zombies in ihre Schranken weisen, nun steckt er aber als einziges Futter in einer Welt voller hungriger Zombies fest. Nicht gerade eine gute Ausgangssituation. Schon bald ist der alte Magnus verspeist und nur noch Black Panther scheint überlebt zu haben. Und dann bekommen die Zombies auch noch silbernen Besuch. Der Silver Surfer tritt nämlich in seiner Aufgabe als Herold von Galactus auf und verkündet, dass die Zombies bald selbst auf dem Speiseplan stehen werden. Galactus hat nämlich Hunger.

Danach schaffen die Zombies es sogar den Verputzer aller Welten persönlich zu verspeisen. Mit dessen galaktischen Fähigkeiten intus können sie sich sogar lebendige Planeten einverleiben und so manche andere Weltraumsauerei anstellen. Doch mittlerweile konnte Black Panther und einige andere Überlebende eine kleine Kolonie auf dem Asteroiden M aufbauen. Unter ihnen ist auch die zombiefizierte Wasp. Sie hat einen Roboanzug bekommen und hat ihren Hunger zum Glück mittlerweile im Griff. Dies ist der Anfang einer Zombierevolution gegen die Zombies,

Zur Zeit ist Robert Kirkman natürlich vor allem bei Cross Cult zuhause, wo neben Super Dinosaur auch sein Zombie Opus Walking Dead erscheint. Der König der modernen Zombieplage durfte sich mit seinen Untoten aber auch schon diverse male bei Marvel austoben und da Zombies immer noch en vogue sind, werden seine Marvel Zombies dieser Tage mal wieder aus der Versenkung geholt. Ganze elf Hefte haben es in den ersten Megaband geschafft, also ein One-Shot und Vol. 1+2 der Miniserie.

Infizierte Helden werden hier nicht einfach zu plumpen Zombies, sondern können noch relativ normal handeln und denken, werden aber eben von einem unkontrollierbaren Drang nach frischen Fleisch angetrieben, den sie nicht abstellen können. Die Idee ist jedenfalls nett, die Umsetzung aber nicht unbedingt die beste. Wer also Kirkmansches Drama auf Walking Dead Niveau erwartet, wird sehr enttäuscht sein. Superhelden fressen andere Superhelden auf, dabei verlieren einige ihre Gliedmaßen und es gibt noch einen etwas dünnen Science-Fiction Plot Drumherum. Da wäre sicherlich sehr viel Potential für etwas spannenderes gewesen, stattdessen gibt Kirkman uns eine sehr trashige, leider nicht immer kurzweilige Zombiestory zu lesen. Erzählerisch hapert es doch an so mancher Ecke und viel vom Drumherum wird schnell egal, da die Figuren recht schnell öde werden. Wasp, Black Panther und Hulk sind eigentlich die einzigen wirklich spannenden Charaktere. Spider-Man muss als Comic Relief herhalten und die Veralberung seiner immerzu weinerlichen Art ist auch ulkig. Der Rest ist ziemlich egal.

Es ist immer schwierig in einer Elseword oder einem “What if…?” Szenario den Leser dazu zu bringen mit zu fiebern. Hier versucht Kirman es aber meist gar nicht richtig, sondern reiht einfach nur Splatterszenarien und laue Witze aneinander. Funktioniert für mich nicht wirklich. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die deutsche Übersetzung sehr holprig ist und auffallend viele Fehler hat. Also so viele, dass selbst ich es mitbekomme.

Das Artwork von Sean Phillips ist “dark” und “gritty” und auch schlecht gealtert. Vieles wirkt gewillt böse zu sein, wirkt dadurch gerne mal lächerlich. Wirklich gut gefallen die kleinen Segmente, die in sehr stilisierter Form, in kleinen Panels, zeigen wie Leute zerfleischt werden. An den Stellen funktioniert der Comic sogar wirklich gut als Horrorgeschichte. Auch die Cover sind ziemlich großartig und gemeinsam mit einigen Promopostern im Bonusbereich anzusehen. Die meisten Zombiedesigns haben es auch ziemlich in sich. Nur zu etwas wirklich tollen kann all das dann leider nicht kombiniert werden.

Meist recht solide und gerade für Zombiefans sicherlich ganz nett, leider aber auch mit einigen Durchhängern gespickt und nicht immer ganz logisch. Für zwischendurch also in Ordnung, viel sollte man aber nicht erwarten.

5 von 10 appe Beine