Anton Tschechow - Der Schwarze Mönch (Lagato)
Kowrin führt ein normales und glückliches Leben. Er heiratet die hübsche Tanja und auch sein Studium verspricht erfolgreich zu werden. Alles also äußerst positiv, wäre da nicht dieser Mönch. Der Mönch mit den grauen Haaren und der schwarzen Kutte. Immer wieder schwebt er an ihm vorbei und warnt ihn davor sein Leben in Mittelmäßigkeit zu verschwenden und sich im Alltag zu verlieren. Er soll seine Genialität nicht verschwenden.
Der Schwarze Mönch aus dem Jahre 1893 ist eine von Tschechows wichtigsten Geschichten. Behutsam bringt er uns Kowrin näher und beschreibt ihn und sein Umfeld um es ebenso behutsam und punktiert genau wieder auseinander zu nehmen wenn Irrsinn, Wahn und die Angst vorm scheitern an den eigenen Maßstäben die Macht übernimmt und die Situation für die Protagonisten unkontrollierbar macht.
Trotz ihres Alters ist der Inhalt der Geschichte auch heute noch aktuell und verständlich. Obwohl man zugestehen muss das es Passagen gibt die heute nicht mehr so recht funktionieren wollen oder nicht allzu spannend wirken.
Bodo Primus liest gut und sehr ruhig manchmal etwas zu ruhig wodurch besonders die nicht sonderlich spannenden Stellen der Geschichte schnell schnarchig wirken. Ist wohl Geschmackssache. Ich finde ihn aber oft zu emotionslos.
6 von 10 ans Ufer klatschende Mönche