Prometheus #1 - Atlantis (Splitter)
Prometheus lehnte sich einst gegen Zeus auf und brachte den Menschen das Feuer. Zur Strafe fristet er sein Dasein an einen Berg gekettet, nun bis in alle Ewigkeit...
Es ist der 21. September 2019, 13:13 Uhr UTC. So gut wie alle Uhren der Welt bleiben stehen. Nur Sand- und Sonnenuhren zählen weiterhin die Zeit. Das Shuttle „Atlantis“ verschwindet auf ihrem allerletzten Flug spurlos...um wenig später unvermittelt wieder aufzutauchen. Aber dies ist nur der Auftakt unfassbarer Ereignisse...
Ich...ähm...ich. Das ist gerade alles etwas viel. Dieses Album hat mich gerade in sehr unheilvolle Spannung versetzt, die auch nach dem Schließen und Weglegen nicht weichen will. Vielleicht sollte ich das etwas erklären...
Ich habe Prometheus #1 heute am 8. Juli 2011 gelesen. Das ist erstmal keine sonderlich relevante Information. Man sollte wissen, dass heute der letzte Start der Atlantis geplant ist, der das Ende des Shuttle-Programms besiegeln soll. Jetzt werde ich das Gefühl nicht los, dass heute noch etwas ganz gehörig schief gehen wird.
Das ist auch die Stimmung, die in diesem Band - ganz abgesehen vom heutigen Datum - vorherrscht. Die 46 Seiten gehen unglaublich schnell vorüber. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass sich nach der Geschichte des Prometheus, die aus der Ich-Perspektive erzählt wird, die Ereignisse überschlagen. Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten, hier die wirklich relevanten Geschichtsstränge zu isolieren. Irgendwann finden sich aber welche, die mehr Informationen bieten als andere, so dass man sich erstmal an diesen orientiert. Wobei ich aufgrund der bisherigen Struktur vermute, dass das langfristig nicht der beste Weg sein wird, sollte man diese Serie weiter verfolgen. Denn nach diesem Band sitzt man wirklich mit offenen Mund da und verflucht sich, die weiteren Bände nicht schon besorgt zu haben.
Der visuelle Stil ist sehr realistisch gehalten, wodurch die Ereignisse erst ihre Wirkung so richtig entfalten (Reimemonster!). Wäre dies anders gelöst, wäre man wahrscheinlich geneigt, vieles, was im Band passiert, eben so hinzunehmen. So wirkt es einfach unfassbar. Die Gestaltung der Charaktere liegt mir leider nicht so sehr. Die Konturen der Gesichter werden zum überwiegenden Teil nur durch Farben und Schattierungen, aber nicht durch klare Linien dargestellt. Das führt teilweise dazu, dass ein und dasselbe Gesicht in zwei verschiedenen Panels sehr unterschiedlich aussieht - zumindest für mich als Comic-Noob.
Ich glaube die Prometheus-Reihe wird mich längere Zeit fesseln können. Atlantis wirft einen ins kalte Wasser und man ist am Ende genauso verwirrt, wie die Menschen im Band. Es werden verschiedene Fragestellungen, wie z.B. nach einem göttlichen Eingriff, angedeutet, die Bock auf mehr machen.
Leider muss ich die Punkte ein wenig aufgrund des hohen Preises des Albums reduzieren. Es sind immerhin nur 46 Seiten.
8,1 von 10 Computeruhren, die stehen bleiben, sobald der Zeitserver ausfällt
Nachtrag vom 09.07.2011: Scheint ja nochmal alles gut gegangen zu sein...Schönen Tag noch, Atlantis!