B.U.A.P. #6 - Garten der Seelen (Cross Cult)
Die Mitglieder der Behörde sind gerade noch dabei ihren letzten Auftrag zu verarbeiten. Schließlich wurde Roger gerade erst unweit ihrer neuen Basis beerdigt. Lange Zeit zum ausruhen wird ihnen allerdings mal wieder nicht. Abe Sapien bekommt ein mysteriöses Päckchen ohne Absender geschickt. Darin befinden sich Hinweise auf sein Leben bevor er ein Fischmann war und diese Hinweise führen ihn direkt auf eine kleine Insel. Im indonesischen Dschungel trifft er bei seiner Suche auf merkwürdig verunstaltete Tiere und drei alte Bekannte die ihn schon erwarten, aber sicher nicht nur gutes im Sinn haben. Also muss ihr Plan durchkreuzt werden. Aber auch Captain Daimo stellt sich seinem vergangenen Leben, Liz leidet einmal mehr unter schrecklichen Visionen und Johann durchsucht die Trümmer des alten Hauptquartiers nach nützlichen Akten. Zu letzt wäre da noch Eine 100 Jahre alte Mumie in Theben, die mit allem etwas zu tun zu haben scheint.
Den Haupt und spannendsten Teil dieses Comics macht Abes suche nach der Vergangenheit aus. Dazu reist er auf eine kleine abgelegene, indonesische Insel. Auf ihr Leben drei alte Bekannte von ihm, die mittlerweile gänzlich zu wesen wurden die nur noch in Form von alten viktorianischen Taucheranzügen existieren können und ihre Insel mit merkwürdigen Tieren bevölkert haben. Darunter sind tragisch schreckliche Genexperimente, wie zum Beispiel Papagaffen, Alligator-Gazellen, die Krabben-Kuh und andere schlimm entstellten Lebewesen. Erinnert alles sehr an H. G. Wells “The Island of Doctor Moreau”. Und durch das viktorianische Steampunk Setting wird der eh schon guten Inspiration noch einige coole Gimmicks zugeführt. Auch mal wieder völlig krass, wie detailliert und Stimmungsvoll Guy Davis das Skript von Mike Mignola und John Arcudi umgesetzt hat. Ein paar Sachen sehen, wie typisch fürs Hellboy Universum zuerst etwas matschig und unordentlich aus, aber bei genauerem hinsehen wird klar, wie verdammt gut Davis ist und was für ein Ausnahmekünstler er eigentlich ist. Einige Seiten leiden aber doch relativ stark an dem kleineren Cross Cult Format. Vieles in B.P.R.D. ist einfach zu episch für A5.
Die neuen Informationen zu Captain Daimos wiedererlangtes Leben sind natürlich auch interessant. Besonders gefallen hat mir hierbei, das Wiedersehen mit dem Noh-Affen. Ein kleiner aber doch wichtiger Charakter der Reihe. Für den Verlauf der Reihe noch sehr wichtig, ist der hier erste Auftritt von Panya die nun wieder unter den lebenden weilt und hier sicherlich nicht das letzte mal auftauchen wird. Gerade bei den Mumien Sequenzen kann das Artwork mal wieder auf voller Linie punkten. Davis kann Gruselstoff wie kein anderer, vielleicht nicht besser als alle anderen Horrorzeichner, aber besser als die meisten. Außerdem hat er seinen eigenen unverwechselbaren und unnachahmbaren Stil. Schön fieser Kram!
Wie die anderen Hartbände von Cross Cult hat man sich hier um ansprechendes Bonusmaterial gekümmert. Zu den 134 Comicseiten kommen auf diese Weise noch ein Nachwort von Arcudi, ein Text über Hellboy in den verschiedenen Medien und ein ausgiebiger Blick in Davis Kritzelbüchlein. Dies ist voll mit frühen Skizzen der verschiedenen Tier Monstrositäten, anderen Designs für die Taucheranzüge und gespickt mit frischen und lustigen Linernotes des Künstlers.
8,4 von 10 milchgebende Krabben