Astrum Noctis - Die Abtei der Geheimnisse (Dani Books)
Florence Lenoir hat schon früh ihre Mutter verloren. In der Zeit nach ihrem Tod lebte sie in einem Waisenhaus, doch mittlerweile ist ein Genfer Internat ihr "zu Hause". Einst war die Schule eine Abtei und Florence fühlt sich alles andere als wohl in ihrer mittelalterlichen Behausung. Eines Nachts beschließt sie diesen Ort ein für alle mal zu verlassen, doch schon kurz nach Antritt ihrer Flucht steht sie in mitten eines Gewitters.
Während sie noch versucht sich einen Schutz vor dem Regen zu suchen, wird sie vom Blitz getroffen und verliert das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommt, liegt sie in einem Genfer Krankenhaus wo man ihr mitteilt, dass sie top fit ist und wieder zurück ins Internat darf. Na großartig, das war ja mal ein richtiger Reinfall. Zurück im Internat freut sich zu mindest eine über ihre Rückkehr. Ihre Freundin Carol. In der ersten Nacht schlief Florence nicht besonders gut und als sie im Bad einen Schluck Wasser trinken wollte, war es als würde sie der Blitz erneut treffen. Denn im Spiegel sah sie auf einmal Vater Jaque der eine Messe abhielt. Und das war nicht die letzte Vision die ihr geschickt wurde. Durch den Blitz konnte sie nun in die Zukunft sehen.
Astrum Noctis (lat. für: Stern der Nacht), ist ein italienischer Comic aus der Feder von Eva Fairy. Die Zeichnungen zur Geschichte liefern zum einen ihre Cousine Sarah Burrini ("Das Leben ist kein Ponyhof") und Ambra Colombia, die jede für ein eigenes Kapitel zuständig waren.
In diesem band lernen wir Florence Lenoir kennen, die durch einen Blitzschlag hellseherische Fähigkeiten bekommen hat. Zeitgleich bemerkt sie das in ihrem Internat mysteriöse Dinge vor sich gehen, so verschwinden z.B. Menschen. Sie beschließt mit ihrer neu gewonnen Kraft den Dingen auf den Grund zu gehen und lernt dabei auch einiges ihre Vergangenheit.
Ich bin ja ein großer Fan davon gemeinsam mit der Hauptfigur Wissen über sie zu sammeln. Man setzt immer mehr Teile zusammen bis man nachher ein fertiges Puzzle hat. Deswegen finde ich auch nicht schlimm, dass man bisher noch nicht allzu viel über sie weiß.
Der Zeichenstil von Sarah Burrini sagt mir durch seine starken schwarz weiß Kontraste sehr zu. Mir gefällt ihr Figurendesign auch ausgesprochen gut. Es ist alles comichaft gestaltet, wirkt aber durch den Verzicht auf starke Übertreibungen dennoch realistisch. Was mir an ihrer Version ganz besonders positiv aufgefallen ist, sind die Visionen von Florence. Diese sind nämlich reine Bleistiftzeichnungen und heben sich so ausgesprochen gut vom Rest der Story ab. Tolle Idee.
Ambra Colombanis Stil würde ich als sehr real bezeichnen. Sie arbeitet auch mit deutlich dünneren Linien, sodass man einen klaren Unterschied zwischen beiden Geschichten erkennen kann. Mir fehlen hier aber die Kontraste und auch die Visionen grenzen sich hier nicht so recht vom Rest ab, was ich sehr schade finde.
Insgesamt gesehen würde ich mir wünschen das Sarah Burrini die nachfolgenden Kapitel alleine gestaltet, auch wenn ich die Idee mit unterschiedlichen Zeichnern ganz nett finde. So etwas könnte ich mir aber besser bei einer Kurzgeschichtensammlung vorstellen.
Als Extra gibt es noch ein paar Auszüge aus Frau Burrinis Skizzenbuch die mir sehr gefallen haben.
Und wie immer bei Dani Books bekommen alle Käufer der Printausgabe auch noch eine PDF Version wenn sie ihren Kaufbeleg einscannen.
7,3 von 10 geopferte Zähne
Eine weitere Meinung gibt es von Crayton.