Oldboy (2003)
Dae-su Oh (Min-sik Choi) ist stark angetrunken auf dem Weg nach Hause, wo er seiner kleinen Tochter ihr Geburtstagsgeschenk überreichen möchte. Er ist aber so betrunken das er von der Polizei einkassiert wird und von seinem Bruder abgeholt werden muss. Doch als dieser gerade bei Dae-sus Familie anruft verschwindet dieser plötzlich. Dae-su Oh findet sich danach in einem kleinen Apartment wieder in das er eingesperrt ist. Ein Fernseher sorgt für ein wenig Unterhaltung, doch man lässt ihn nicht wieder frei. Wochenlang bekommt er immer wieder die selben Dumplings zu essen und niemand spricht mit ihm. Nur manchmal wird er betäubt und in der Zeit sein Zimmer gereinigt. Niemals hätte er geahnt das es 15 Jahre werden sollten. Aber genau nach 15 Jahren lässt man ihn plötzlich frei. Er bekommt einen teuren Anzug, viel Geld und ein Handy. Sofort beginnt er Forschungen anzustellen um seine Peiniger zu finden und sich zu rächen. Dabei lernt er die junge Köchin Mi-do (Hye-jeong Kang) kennen, die den kaputten man bei sich aufnimmt. Somit wird sie auch mit in seinen Racheplan gezogen. Aber warum wurde ihm all dies angetan und wer steckt dahinter?
Was kann man noch über Oldboy sagen? Eigentlich nichts neues mehr, dass noch nicht von hunderten anderen Zuschauern gesagt wurde. Jede einzelne Szene und ihr Symbolismud und Bedeutung wurden schon tot diskutiert. Wer den Film also kennt wird sich nicht darüber wundern, dass ich den Film unglaublich gut finde und nichts zu meckern habe. Daher werde ich es mir auch sparen die Handlung auseinander zu pflücken, damit es Spoilerfrei für alle bleibt die den Film noch nicht kennen.
Oldboy ist ein Rachethriller aus Süd Korea und nach “Sympathy for Mr. Vengeance” der zweite Film aus Chan-wook Parks (Durst) Rache Trilogie, die mit “Lady Vengeance” abgeschlossen wurde. Sehr lose basiert der Film auf dem japanischen Manga von Nobuaki Minegishi und Garon Tsuchiya. Der Film handelt von einem ganz gewöhnlichen Mann, der scheinbar ohne Grund entführt wird und für 15 Jahre ohne eine Erklärung eingesperrt wird. Daraufhin wird er freigelassen und verliebt sich in eine junge Frau, während er versucht herauszufinden wer und warum für seine Qualen gesorgt hat.
Das Ergebnis ist ein düsterer, teilweise recht surrealer Thriller, der weder an grafischer noch an emotionaler Härte spart, extrem intelligent geschrieben ist und wundervoll aussieht. Min-sik Chor (I Saw the Devil) ist ohne frage einer der charismatischsten und besten Schauspieler, die das Land bisher hervorgebracht hat, aber auch Hye-jeong Kang spielt famos. Die weiteren Darsteller sind vielleicht nicht ganz so präsent, schwache Schauspieler gibt es hier jedoch keine. Chan-wook Park macht aus der Geschichte etwas unglaublich fesselndes und schafft es jede Szene optisch aufregend zu gestalten. Seine Bilder sind voller Emotionen und Schönheit, zeigen zeitgleich eine hoffnungslose, perverse Welt, wobei trotzdem nicht ein ganz feiner Humor verloren geht. Der Mann weiß wirklich was er tut und in jede Kameraeinstellung scheinen so viele Gedanken gesteckt worden zu sein, dass es eine Wonne ist ihm zuzusehen. Dies trifft auch auf die Action Szenen zu. Gesondert genannt werden muss in diesem Punkt die “Flur Szene mit Hammer”. Eine lange Actionsequenz mit sehr vielen Kämpfern, die perfekt choreographiert wurde und nur aus einem einzigen Shot besteht. Krasse Gewalt brutal, aber zugleich poetisch inszeniert. Nicht zu vergessen wäre da noch der extrem schöne klassische Soundtrack der auf jede Szene perfekt abgestimmt ist. Wenn ihr Oldboy also noch nicht gesehen haben solltet, müsst ihr diesen Misstand bald mal korrigieren. Ich habe wirklich nichts zu meckern und die Kleinigkeiten, die den Film davon abhalten perfekt zu sein, lohnen sich wirklich nicht zu erwähnen.
9,7 von 10 nutzlose Laserpointer