Gallowwalkers (2012) [Ascot Elite]
Aman (Wesley Snipes) ist ein Untoter mit einer besonderen Gabe, jeder der durch seine Kugeln ums Leben kommt, bleibt nicht lange tot, sondern steht bald als Zombie wieder auf und kann von da an nur noch durch enthaupten aus dem Leben geholt werden. Grimmig reist der ehemalige Waisenjunge durch den unberührten Westen und sucht nach den fünf Gangstern, die einst seine Ziehschwester vergewaltigten und sie dabei schwängerten. Als jugendlicher verliebte er sich in Sueno (Alyssa Pridham), die allerdings bei der Geburt ihres Babys ums Leben kam. Da er alleine keine Chance gegen die Banditen hat, bewahrt er den angehenden Gunslinger Fabulos (Riley Smith) vor dem Tod durch den Strick. Gleichzeitig bauen aber auch die bösen Jungs eine Armee aus Untoten auf.
Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Film mit Wesley Snipes. Seinen coolen Vampirlook, für den er ja mittlerweile wohl am berühmtesten ist, hat er beibehalten und kombiniert ihn mit einem charismatischen Westernlook. Eigentlich handelt es sich ja um einen Zombie Western, aber ästhetisch erinnert alles sehr viel mehr an Vampire. Der Horroranteil fällt aber eh ganz anders aus als man zuerst denken würde. Meist handelt es sich um einen atmosphärisch ganz gelungenen Western im alten italienischen Stil. Viele weitläufige Umgebungsaufnahmen, treffen auf Close Ups der Charaktere, die Sonne brennt pausenlos auf alles nieder und wenn geschossen wird, muss man auf die Blutfontänen nicht lange warten. Eigentlich müsste die Bildqualität etwas schlechter sein damit das Oldschool Feeling besser rüberkommt. Außerdem hätte es dem Film gut getan wenn alles noch staubiger und die Schauspieler nicht immer so rausgeputzt wären.
Davon abgesehen handelt es sich um einen angenehm unmodernen Western mit Fantasy- und Horrorelementen. Die Gewaltdarstellung ist schön heftig und die Story geht zwar nur langsam voran, was aber die Stimmung der Sache toll zur Geltung lassen kommt. Am besten sind neben Snipes, der wie immer richtig dufte rüberkommt, besonders die bösen Jungs die nur noch aus Fleisch und Knochen bestehen und sich als Tarnung immer die Haut ihrer Opfer annähen, bis diese dann wieder verrottet ist. Wäre natürlich eine Katastrophe wenn man dafür CGI benutzt hätte. Man besinnt sich aber besserem und hat Gummianzüge genommen, was für die Schauspieler die Hölle gewesen sein muss. Schließlich hat man den Film in Namibia gedreht, was übrigens auch dem Look der Landschaft zu etwas sehr besonderem macht. Jedenfalls sehen die Kostüme cool aus und ich danke den Schauspielern für die Qualen, die sie für meine Unterhaltung ertragen mussten.
Gallowwalkers macht abschließend vielleicht den Eindruck nicht ganz das zu erreichen was Regisseur Andrew Goth sich eigentlich vorgestellt hatte. Denn letzten Endes bleibt die Handlung dann doch flacher als sie eigentlich sein sollte. Interessante Charaktere, dabei vor allem der Held und die Antagonisten, einfallsreiche Monsterideen und ordentlich blutige Action machen aus dem Film etwas besonderes. Kurzweilige Unterhaltung mit Zombies, die eigentlich im engeren Sinne gar keine Sind.
Das Bild der Ascot DVD ist einwandfrei, genauso wie der Ton auch. Die deutsche Synchro ist eigentlich ziemlich gut, ich mag Snipes echte Stimme aber einfach zu gerne, als dass ich den Film auf deutsch schauen könnte. Als Bonus gibt es eine ganze Handvoll mit Interviews, einen 15-minütigen Blick hinter die Kulissen und dazu noch den deutschen und den Originaltrailer. Außerdem noch Trailer zu anderen Titeln des Labels, wie zum Beispiel dem “Maniac” Remake und “Harry Brown”.
6,8 von 10 Eidechsenhäute