Donnerstag, 18. Juli 2013

Richard Speck - Chicago Massaker (2007) [M.I.G.]

Richard Speck - Chicago Massaker (2007) [M.I.G.]

Nachdem er seinen Job verloren hat, seine Frau sich hat scheiden lassen und der der Richter nach seinen letzten Auffälligkeiten ihn zu einem psychiatrischen Test verdonnert hat, flieht der Nichtsnutz Richard Speck (Corin Nemec) aus Texas und zieht nach Chicago. Dort geht sein Leben weiterhin jeden Tag etwas mehr den Bach runter. All seine sinnlos bösen und gewalttätigen Taten gipfeln in einer Nacht, in der in das örtliche Schwesternwohnheim eindringt und neun Krankenschwestern tötet. Einige Zeit später kann die Polizei ihn zwar stellen, doch selbst der Knast scheint für diese verquere Person kein schlechter Ort zu sein.

Wie vermutlich jeder Film über den Serienkiller Richard Speck, beginnt auch dieser hier mit seinem berühmten Zitat “Wenn sie wüssten, wie viel Spaß ich hier habe, würden sie mich sofort freilassen.” Dieser, sein berühmtester Satz wird auch heute noch immer mal wieder gerne von Beführwörtern der Todesstrafe als Argument herangezogen. Von diesem Moment an geht es zurück in die Vergangenheit ins Jahr 1966, in dem er die schrecklichste seiner Taten vollzog. Nämlich den Mord an 9 Krankenschwestern. Aber auch sein Werdegang und einige seiner weiteren Morde und sonstigen Taten werden thematisiert. Dabei hält man sich zum Teil relativ gut an die Wahrheit.

Trotzdem ist Chicago Massaker ganz klar nur ein Exploitation Film, der Specks Taten dazu nutzt um einen etwas schockierenden Film zu kreieren. So richtig scheint dies aber nicht so richtig die Intention von Michael Feifer, der neben Kinderfilmen mit Hunden vor allem gerne Filme über Serienkiller macht. Ich habe jedenfalls das Gefühl, er wollte hier, wie auch bei Ed Gein nicht nur billig mit realen Ereignissen schocken, sondern auch ein wenig über Specks Taten aufklären und dessen Psyche beleuchten. Wie aber auch schon bei Gein, gelingt es ihm nicht und was dabei herauskommt ist leider nur reißerisch und vor allem unfreiwillig komisch.

Corin Nemec wurde einst als Serienstar Parker Lewis bekannt. Heute ist er aber in seinen besseren Momenten, wie hier als Speck zu sehen oder in anderen Serienkiller Filmen als Ted Bundy oder Boston Strangler. Wenn das Geld aber knapp zu werden droht nistet er sich auch gerne mal bei SyFy ein und beteiligt sich an deren Original Movies. “Mosquito Man”, “Der Gen Soldat”, “Sea Beast”, “Sand Sharks” sucht euch was aus. Sein Speck ist nicht schlecht gespielt, kann aber nicht ernst genommen werden. Zu oft wirkt er albern, wenn er bedrohlich wirken soll, manchmal dacht ich auch kurzzeitig es wäre wirklich komisch gemeint und wollte mich schon aufregen was es soll. Vorsatz ist dann aber doch keiner zu entdecken. Viel eher schlägt hier die unheilige Trinität bestehend aus unrundem Acting, schlechtem Skript und unpassender Synchro zu.

Chicago Massaker ist vielleicht gut gemeint aber nur mäßig gut umgesetzt worden. An allen Ecken gibt es was zu meckern und in keinem Punkt kann der Film wirklich überzeugen. Wer Horrorfilme über Serienkiller sammelt wird wohl mal reinschauen, wer es aber trashig mag sucht nach Asylums100 Ghost Street – The Return of Richard Speck” oder wer einen etwas besseren Film über Specks Taten sucht nimmt sich “Naked Massacre” vor, der allerdings nur lose auf die Morde an den Krankenschwestern basiert.


Am Bild gibt es nichts auszusetzen, nur die deutsche Synchro ist schwach. Gerade Specks Ehefrau klingt auf deutsch echt unglaubwürdig und albern, was eine eigentlich ziemlich harte Szene erfolgreich kaputt macht. Neben diesem Film befinden sich in der "Mord in Serie - Die grausamsten Serienkiller" Box noch die weiteren Titel "Ed Gein", "Cadavres", "Der Kindermörder - The Gray Man", "Jack the Ripper", "Adam Mason's Luster" und die Fernsehdoku "Die grausamsten Serienkiller des 20. Jahrhunderts".

4 von 10 Stiefel auf dem Ofensims