Subspecies in the Twilight (1991) [M.I.G.]
Der bösartige Radu (Anders Hove) ist der missratene Sohn des gemäßigten, ehemaligen rumänischen Vampirkönigs Vladislav (Angus Scrimm) der einst die Rumänen vor den einmarschierenden Türken rettete. Für diese Tat bekam er den magischen Bloodstone, einen Vampirartefakt aus dem das Blut heiliger Männer fließt. Eine unerschöpfliche Minibar für bessergestellte Vampire wenn man so will. Das blutige Steinchen teilt er nur zu gern mit seinem wohlerzogenen Sohn Stefan (Michael Watson), ein Vampir alter Schule. Nur Radu der Sohn des Vampirfürsten und einer verrückten Hexe bekommt nichts davon ab. Schließlich ist er einer dieser mörderischen Vampire. Darüber erbost tötet Radu seinen Papa und mopst den Stein. Einige Zeit später kommen in Bukarest die amerikanischen Archäologinnen Michele (Laura Mae Tate) und Lillian (Michelle McBride), die ihre einheimische Kollegin Mara (Irina Movila) besuchen wollen. Gemeinsam verbringen sie die Zeit in Radus Schloss, dass sie erkunden wollen. Sie lernen währenddessen den smarten Stefan kennen, der sie bald gegen Radu und seine Subspecies verteidigt, die den jungen Damen ans Blut möchten.
Selbst in meinen kühnsten Exploitation Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, dass man einmal Full Moons Subspecies als Twilight ähnlichen Supernatural Romance Schmarn bewerben würde. Obwohl, eigentlich sieht der sanftmutige Stefan dem ollen Edward doch ein wenig ähnlich.
Natürlich handelt es sich hierbei keinesfalls um einen Film, der nur annähernd irgendwas mit Twilight zu tun hat. Zu sehen gibt es hier den ersten der vier Subspecies Teile von Ted Nicolaou (TerrorVision). Eine klassische Full Moon Trash Vampirreihe um den drolligen Radu, die mit “Vampire Journals” sogar noch ein Spin-Off bekam. Im ersten Teil lernen wir unter anderen die Hauptfiguren der Reihe kennen. Nämlich Radu und Michele. Radu ist ein böser Vampir, der die modernen Vampirregeln nicht befolgt und nebenbei auch noch seine eigene Familie ausgelöscht hat, nur um den Bloodstone zu bekommen. Eigentlich ist Radu vollkommen unfähig und eigentlich keine wirkliche Gefahr. Doch die unfreiwillig komische Graf Orlok Kopie ist hartnäckig und kann in den folgenden Teilen immer wieder die gute Michele entführen. Ihm zur Seite stehen seine Subspecies. Kleine rote Dämonen, die sich aus seinen abgebrochenen Finger formen können, allerdings in der Reihe nur eine kleine Rolle spielen, selbst wenn die Reihe nach ihnen benannt wurde. Michele ist eine etwas dämliche Archäologiestudentin, die in den nächsten Teilen der Reihe nur noch rumheulen wird. Tolle Hauptfiguren die beiden.
Hier spielt allerdings auch Stefan noch eine größere Rolle, der eigentlich ganz sympathisch ist. Subspecies ist für eine Billigproduktion von Charles Band (Ooga Booga) relativ hochwertig geworden. Liegt vermutlich vor allem daran, dass man durch die Dreharbeiten in Rumänien viel Geld sparen konnte. So gibt es hier auch viele Statisten, ein örtliches Vampirtfestival und ähnliches zu sehen. Vor allem wird der Streifen natürlich durch die alte imposante Festung aufgewertet, in der Radu hausiert. Es gibt jedenfalls nur wenige Titel der Produktionsfirma, die nach so viel Geld aussehen. Hinzu kommt noch ein packender und atmosphärischer Soundtrack.
Die schauspielerischen Leistungen rangieren zwischen katastrophal und ganz gut. Am besten kann dabei, jedenfalls dem Horrornerd, der kleine Gastauftritt von Angus Scrimm gefallen. Der Bösewicht aus Phantasm ist hier nämlich als Radus Herr Papa zu sehen. Fan Liebling ist aber ohne Zweifel Anders Hove in seinem schrägen Radu Kostüm.
Ein Trashstreifen, der über einige Strecken auch als ernster Film funktionieren kann. Die Atmosphäre und die Drehorte, bilden mit dem Soundtrack eine schlüssige Einheit. Der Rest mogelt sich dann irgendwie durch. Bei den kleinen Dämonen kamen Stopmotion Effekte zum Einsatz, denen man zwar die viele Arbeit ansehen kann, die aber nicht ganz so gut geworden sind. Blut ist ausreichend, wenn auch nicht in übertriebener Form vorhanden und der geneigte Trashfan wird sich höchstens am teilweise zu gemächlichen Tempo stören, da einige Szenen einfach länger sind als sie eigentlich müssten. Manchmal nerven aber auch die etwas dämlichen Aktionen der Figuren, dafür gibt es aber einen der sonderbarsten Schwertkämpfe der Filmgeschichte.
Abgesehen von dem störenden neuen Titel, gibt es an der Blu-ray Version von M.I.G. nicht zu viel auszusetzen. Das Bild ist auch wirklich HD und gehört damit zu den besten Full Moon Blu-raus. Man muss aber trotzdem dran denken, dass es sich hier nicht um große Produktionen handelt. Als Bonus sind gleich zweierlei Making Of vertreten, einen Audiokommentar gibt es auch, genauso wie Full Moon Trailer. Sammler dürfen sich aber trotz des blöden Titels Freuen, da es das alte VHS Motiv als Wendecover gibt. Man darf sich auf den zweiten Teil freuen, der im September hinterher kommt.
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