Dragonball - Die Legende von Shenlong (1986) [Kazé]
Tief versteckt im Wald lebt ein kleiner Junge mit dem Namen Son-Goku (Ann Vielhaben). Einst lebte er dort mit seinem Großvater, der ihn adoptierte als er noch ein Baby war. Seit dem Tod des alten Herren lebt er aber vollkommen alleine. Eines Tages bekommt er besuch von Bulma (Sonja Scherff), einer jungen Frau, die auf der Suche nach den sieben Dragonballs ist. Diese Bälle lassen ihren Finder einen Wunsch in Erfüllung gehen und sie will doch nichts lieber als einen süßen Boyfriend. Da Goku eben einen solchen Ball von Opi geerbt hat beschließt er seine Hütte zu verlassen und Bulma zu helfen. Auf ihrer Suche lernen sie noch einige andere merkwürdige Kreaturen kennen, wie zum Beispiel das Formwandlerschwein Oolong (Bernhard Völger). Zur selben Zeit lässt der grausame König Gurumes (Gerald Paradies) seine Schergen nach den Balls suchen, ihm schmeckt nämlich nichts mehr und er will sich vom Drachen Shenlong (Wolfgang Ziffer) das leckerste Mal aller Zeiten wünschen. Er beutet allerdings auch sein Volk aus und lässt es nach Richstones graben einem teuren Edelstein, der seinen Hunger finanzieren soll.
Ein kleines Mädchen aus dem Volk macht sich auf die Suche nach dem stärksten Kämpfer überhaupt, dem Herrn der Schildkröten Mute-Roshi (Karl Schulz). Bei ihm trifft sie auch Goku, Bulma und die anderen, die ihr gemeinsam zur Seite stehen.
Beim ersten Dragonball Film “Die Legende von Shenlong” handelt es sich inhaltlich um eine sehr knappe Zusammenfassung der ersten Hälfte der Pilaw Saga. Was im Manga viele Kapitel und in der Animeserie über zehn Episoden brauchte, wird hier etwas abgeändert in nicht mal 50 Minuten erzählt. Da stellt sich natürlich die Frage wie das klappen soll und kurz gesagt lässt sich attestieren, dass es auch einfach nicht geht. Wie wild hetzt man hier von einem wichtigen Plotpunkt zum nächsten und kombinier sie teilweise sogar noch miteinander. Man hat nie Zeit die verschiedenen Charaktere kennenzulernen und auch der typische Humor bekommt hier nur wenig Platz eingeräumt.
Obwohl im Grunde nur der erste Teil der Pilaw Saga (siehe hier) zusammengefasst wird, fehlt der namens gebende Prinz, der gegen einen gefräßigen König eingetauscht wurde. Ein Manko sind dabei vor allem seine Handlanger, die nicht annähernd so komisch sind. König Gurumes selbst und seine Geschichte ist eigentlich gar nicht schlecht, wird aber mehr nebenbei abgehandelt, da man letztlich für keines der Handlungselemente wirklich Zeit hatte. Dabei ist das Abenteuer um den König das einzig spannende. Denn wollen wir mal ehrlich sein, wer Interesse an der Serie hat, schaut die Serie und nicht nur eine Zusammenfassung und wer sich einen Dragonball Film anschaut wird schon Fan des ganzem sein. Außerdem ist der Erzählstil dermaßen übereilt und abgehackt, dass man als Neuling nur schwer in die Geschichte finden wird und durch die sehr platte Darstellung der Figuren bekommt man außerdem nur einen sehr mageren Eindruck davon wie cool die Charaktere wirklich sind.
Man hätte also am besten einfach nur einen Tie-In zur bekannten Handlung machen sollen, das zeigt, wie Goku und seine Freunde den bösen König angehen. Die Geschichte hätte man dann auch in der verfügbaren Zeit in Ruhe erzählen können.
So fehlen hier wirklich tolle Kampfsequenzen, der Abenteueranteil kommt zu kurz und nur ein bis zwei unanständige Witzchen können für Lacher sorgen. Zudem gibt es noch ganz blöde Änderungen, wie zum Beispiel, dass die Schildkröte von Muten-Roshi hier männlich ist. Die Animationen hingegen sind ein wenig über dem Niveau der Serie zu verorten und sehen gut aus. Auch musikalisch gibt es ein paar nette passende Kompositionen zu hören.
Der Film ist bei Kazé in der Dragonball Movie Box erschienen. Außerdem zu sehen sind auf den vier DVD’s noch “Das Schloss der Dämonen”, “Son Gokus erstes Tunier” und erstmals mit deutschen Untertiteln “Der Weg zur Macht”. Bonusmaterial gibt es keines, dafür sind die Discs in einem schönen Digipack zu finden, das wiederum in einem stabilen Schuber Platz findet. Der Film kann in der deutschen Synchro, aber auch im japanischen O-Ton mit Untertiteln angesehen werden. Zwar klingt der O-Ton etwas blechern, dafür ist er sehr unterhaltsam. Beim deutschen Ton sind leider nicht die Sprecher aus der Serie zu hören und leider kommt auch keiner der Vertretungssprecher an den ursprünglichen Cast heran. Höchstens Sonja Scherff und Karl Schulz kommen an Katja Liebling und Heinz Ostermann heran. Am schlimmsten ist es aber bei Goku. Hier wird erstmal klar wie wichtig Corinna Dorenkamp war und wie viel Charme sie dem kleinen abenteuerlustigen Jungen verlieh. O-Ton ist also die zu empfehlende Tonspur.
4 von 10 chooo-chooo Züge