The Superior Foes of Spider-Man #1 (Marvel)
Während Doc Oc es sich in Peter Parkers Körper und somit auch im Spider-Man Kostüm als Superior Spider-Man gemütlich gemacht hat, hält dies die anderen Schurken natürlich nicht von Schurkereien ab. C-Kategorie Villain Boomerang hat gemeinsam mit Shocker, Overdrive, Speed Demon und dem neuen, weiblichen Beetle die Sinister Six auferstehen lassen. Sie sind zwar nur zu fünft, aber es muss auch erstmal so gehen. Bei einer ihrer Aktionen wird Boomerang verhaftet und deshalb müssen sich die anderen darum kümmern seinen Vogel während seiner Abwesenheit zu füttern. Doch selbst so eine Aufgabe kann für mittelklassige Superschurken wie sie zu einer schweren Aufgabe mutieren.
Hab länger nichts mehr gelesen was mit Spider-Man zu tun hatte, aber dieser neue Titel machte mich dann doch etwas neugierig. Eine interessante Teamzusammenstellung, das Cover machte auch Lust auf mehr und nicht zuletzt ist gehört Nick Spencer, der sich hier als Autor eine weitere Kerbe ins Notizbuch ritzen darf, mit seiner Reihe “Morning Glories” zu einem meiner derzeitigen Lieblingsschreiber. Da man sich auch intern auf Craytons Blog nicht einig war, ob des Heft gut oder schlecht sei, wollte ich mal schauen was der Comic für mich so tun könnte. Diese Villainserie ist in der Comedy Ecke zu verorten und auf den ersten Seite macht sich das Genre auch noch eher holprig bemerkbar. Ein paar der Gags wirken ein wenig überzogen oder zu sehr bemüht. Passt letztlich aber toll zu den neuen Sinister Six, die eher ungewöhnliche Schurken sind, die noch weniger gebacken bekommen als die meisten anderen Mitglieder ihrer Zunft. Hat man also erstmal verstanden wie der Comic tickt wird es mit jeder Seite Spaßiger. Zu den herausragenden Momenten gehören ohne Zweifel Speed Demons Zusammenbruch im Tierfutterladen und Beetles unprofessioneller Raub im Comicladen war auch ulkig Inhaltlich also eines der besseren humoristischen Comics, die man zur Zeit finden kann. Außerdem mal wieder etwas relativ frisches was durchaus positiv aus den anderen Marvel Titeln heraus sticht.
Zeichnen durfte hier Steve Lieber, den ich eigentlich nur während seines Hawkman Runs und durch seine Mitarbeit an Whiteout mitbekommen habe. Durchaus ein fitter Mann, der auch ein Auge für Details hat. Die Eröffnungssplashpage ist ein echter Hingucker und auf den folgenden Seiten wirkt die Kombi aus seinen relativ realistischen und ernsten Stil, mit den albern und vollkommen unfähigen Figuren weiß zu gefallen. Unterstreicht den eigenen Humor ganz gut. Schön waren auch noch die versteckten optischen Gags, wie zum Beispiel Werbung für Lockjaw Hundefutter und auch die Idee den Figuren immer mal wieder “Gemütssprechblasen” zu verpassen, in denen wer anhand simpler Symbole erkennen können was der Charakter grad denkt oder will ist frisch. Zuletzt muss noch gelobt werden wie gut Lieber das Comic Code Logo in seine Arbeit einbezogen hat. Nicht zu vergessen auch Rachelle Rosenbergs sehr tolle Arbeit bei den Farben. Mag ihren Kolorationsstil echt gerne. Sie schafft es oft viele Feinheiten des unbunten Artworks zu erhalten, andere an ihrer Stelle nicht immer so gut können. Wer also einen humorvollen und cleveren Comic aus der Spider-Man Ecke sucht kann sein Glück ruhig mal versuchen.
8 von 10 Hunde mit dummen Namen