The Spectre #7 (DC)
Jim Corrigan steht unter dem Zauber von Madame Xanadu. Er glaubt von ihren monströsen Wesen gejagt zu werden. Gleichzeitig begibt sie sich gemeinsam mit Amy in eine durch ihren Zauber erschaffene Welt. Sie erzählt Amy von ihrem Alter, dass sie älter als Camelot ist und in einer Zeit geboren wurde als die Natur stärker als die Technik und die Männer noch nicht das stärkere Geschlecht. Sie will Spectres Kraft um damit das Matriarchat wieder herzustellen. Dazu brauch sie jedoch Amys Kraft, denn sie ist Jims Anker zur menschlichen Welt. Ohne Kontakt zur Welt der lebenden kann Spectres Wirt nämlich nicht weiterexistieren. Amy will der Madame nicht helfen, letztlich lenkt sie aber doch ein. So kann Xanadu ein Teil von Corrigans Macht abzweigen und eine Kopie von ihm erschaffen mit der sie Männer bestrafen geht. Erst einen gewalttätigen Zuhälter, dann ein Firmenboss, doch dann stellt sich die Rache Gottes gegen sie und konfrontiert sie damit, dass sie nicht wirklich die Welt zu einem besseren Ort machen möchte, sondern nur an persönlicher Rachebefriedigung interessiert ist.
Durch den Kampf zwischen den Geschlechtern und zwischen Natur und Technik, gewinnt Spectres Abenteuer eine weitere Ebene. Madame Xanadus Charakter bekommt hier sehr viel neue Backstory und steht auch ansonsten im Mittelpunkt. Als weibliche Spectre spürt sie was die göttliche Macht anrichten kann, wodurch ihr schlagartig sehr viel bewusster wird was Jim ertragen muss. Zudem erfährt Amy Beitermann Details über ihre Zukunft, die nicht gerade rosig aussieht. Auch Reaver, der Serienkiller hat einen kleinen weiteren Auftritt.
In der Horrorabteilung läuft diesmal wieder alles glatt und durch das gute Writing von John Ostrander kommt noch eine gehörige Portion Drama und viel Philosophie hinzu. Das Thema “Rache” wird in dieser Reihe wohl auf so viele verschiedene Arten beleuchtet wie in keinem anderen Comic und teilweise sind die Gedanken zum Thema sogar wirklich intelligent und regen zum nachdenken an. Trotzdem muss die Horrorstory nie zu weit in den Hintergrund treten und bekommt stets genug Raum um funktionieren zu können.
Dieser Punkt ist natürlich vor allem optisch durch die dunklen und atmosphärisch dichten Zeichnungen von Tom Mandrake festzumachen. Mandrake beherrscht was er hier tut und es sieht verdammt gut aus, dabei oft surreal, psychedelisch und manchmal verstörend ohne bei der Gewaltdarstellung zu grafisch zu werden wenn es die Handlung nicht weiterbringt. Zeit zum Verschnaufen gibt es diesmal keine und die Handlung wird rasant nach vorne getrieben. Weitere Ereignisse werfen ihren Schatten und es ist klar, dass schon bald etwas großes passieren wird. Mir hat’s wieder sehr gefallen, bisher gibt es am dritten Spectre Volume nichts auszusetzen. Schön die Serie endlich mal nachzuholen.
8,3 von 10 hündische Gesichter