Portrait of a Zombie (2012) [Ascot Elite]
Die irische Familie Murphy hält zusammen und ist scheinbar eine gutbürgerliche Sippe. Ihr Makel ist lediglich der älteste Sohn Billy (Patrick Murphy), der vor geraumer Zeit durch irgendetwas bei der Arbeit im Schlachthaus zum Zombies wurde. Anstatt ihn in Quarantäne zu bringen oder ärztlich überwachen zu lassen fesseln sie ihn ans Bett und Mutti Lizzie (Geraldine McAlinden) füttert ihn sogar mit ihrem eigenen Fleisch. Davon lässt sich ein amerikanischer Dokumentarfilmregisseur (Todd Fletcher) anlocken und beginnt gemeinsam mit einem lokalen Filmteam das Leben der Familie und ihrem Zombie Sohn und Bruder zu dokumentieren. Natürlich geht dabei alles gehörig in die Hose.
Portrait of a Zombie ist ein Found Footage, Mockumentary, Klumpatsch und soll scheinbar lustig sein oder ist zumindest eigentlich lustig gemeint. Hab ich aber erst ganz zu Ende bemerkt, da ich die “Gags” bis dahin für schlechtes Writing hielt. Man sollte schon aufpassen, dass man das Versagen des Autors von seinen Witzen unterscheiden kann. Ansonsten haben wir es mit einer Dokumentation, deren Kameramann scheinbar total besoffen ist. Natürlich ist die Wackelkamera, neben dem Zombie das liebste Stilmittel des Mittellosen Filmemachers und sehr im Trend (Schrecklich wenn beides zusammenkommt, noch offensichtlicher kann man eigentlich nicht zur Schau stellen, wie Arm man an Ideen ist.), aber sie dient dazu dem ganzen ein Feeling zu geben, dass wie Live wirken sollen. Wenn der Kameraheini es aber nicht mal hinbekommt einen sitzenden Mann, trotz Vorbereitungszeit und in aller Ruhe während eines Interviews im Fokus zu behalten ohne zu wackeln, dann sollte er vielleicht keine dieser blöden Red HD Kameras benutzen dürfen. Er kann sich ja darum kümmern den Zombie mit sich selbst zu füttern und endlich niemanden mehr auf den Geist gehen. Selbst die Leute hier vom offenen Kanal können eine Kamera halten, warum denn nicht auch der Kameramann dieses Films?
Ansonsten ist die Geschichte auch sehr dumm gehalten. Die Familie darf ihren Zombie mit nach Hause nehmen, obwohl Quarantäne angebrachter wäre. Die Bullen lassen auch Zombies offen herum laufen und es kümmert niemanden das alle in den Städten draufgehen. Gleichzeitig wird davon geredet wie das Land durch die Zombieplage zerstört wird, während für alle ihr normales Leben weitergeht. Es gibt nie in irgendeinem Punkt Stetigkeit und Alles und Jeder widerspricht sich pausenlos. Das Zombiemake Up ist okay, aber nichts dolles und das beste am ganzen Film ist eigentlich eine kleine Homage an den Video Nasty “Antropophagus”. Da sieht der Effekt dann aber wieder nicht so doll aus. Auch die Darsteller sind an sich keine totale Katastrophe, machen aber auch nichts besser.
Das Bild der DVD ist super, zumindest soweit man es erkennen kann und als Bonus gibt es noch ein kleines Making Of und den Originaltrailer.
3,7 von 10 Mutterspecke