Donnerstag, 14. Juli 2011

Plastic Planet (2009)

Kunststoffe können bis zu 500 Jahre Böden und Gewässer vergiften, unbekannte Zusatzstoffe sorgen für eine Verringerung der Spermienproduktion und schädigen das Hormonsystem des Menschen. Plastik ist vor allem ein großes Geschäft, die Kunststoffindustrie macht 800 Mrd. Euro Umsatz im Jahr, weltweit werden fast 240 Mio. Tonnen Kunststoff aus vier Prozent der Erdölproduktionen hergestellt. Statt über Nebenwirkungen in der Öffentlichkeit zu diskutieren, stellen Repräsentanten der Industrie die Vorteile heraus.

Wir als Kinder der 80er und 90er Jahre können uns sicher sehr gut daran erinnern, wie sehr beispielsweise Plastikspielzeuge unsere Kindheit beherrscht und beeinflusst hat. Aber bereits zu dieses Zeit (und sicher auch davor) kamen schon deutlich auch die dunklen Seiten dieses Baustoffes zum Vorschein. Massensterben von Fischbeständen in der Nordsee oder Skandale wegen der giftigen Produktionsverfahren waren nur die Spitze des Eisberges.
Regisseur und Autor Werner Boote nimmt sich in seiner neuen Dokumentation „Plastic Planet“ voll und ganz dem Thema Welt des Kunststoffes an. Er spricht mit einer Reihe von Menschen, Befürworter als auch Gegner. Zeigt uns wie sehr unsere Welt auf die Erfindung und die Verwendung von Plastik angewiesen ist und macht einem bewusst, wo überhaupt alles Plastik enthalten ist.
Darüber hinaus, sehen wir aus erster Hand, wie stark die Umwelt unter der enormen Haltbarkeit dieses Materials leidet. Von den Wüsten bis zu den Meeren überall, lagert der alte Kunststoff und wird dies auch die nächsten Jahrhunderte tun. So bestürzt und möglicherweise auch betroffen man hier sein mag, stellenweise zieht sich die Geschichte etwas in die Länge und wiederholt sich gelegentlich etwas.
Was aber am Ende jedem vermutlich und gleichzeitig auch traurigerweise klar wird – ohne Plastik geht es nicht.

7.6 von 10 umweltschädlichen Baustoffen