Der kleine Jakob versteht die Welt nicht mehr als ihm eines morgens nach dem Aufstehen ein fremder Mann sagt seine Mutter sei auf eine lange Reise gegangen. Eine Reise? Ohne ihn? Warum hatte sie nicht bescheid gesagt? Hatte sie ihn einfach vergessen? Und wohin genau war sie unterwegs? Er musste sofort los um sie zu suchen. Doch niemand wusste wo sie war und die Antwort wissen nur die Raben wurde ihm gesagt. Aber die Raben konnten ihm auch nicht weiter helfen oder sie wollten es einfach nicht. Und so läuft er immer weiter, und trifft auf viele merkwürdige Gestalten. Eine Antwort auf seine Fragen bekommt er trotzdem nicht. Dabei würde er alles dafür geben, wirklich alles...
Das Erstlingswerk von Felix Mertikant und Benjamin Schreuder hat mich wirklich begeistert. Die düsteren Zeichnungen mit der Mischung aus Bleistift und Aquarell passt genau zur Geschichte. Sie fangen die kindliche und zugleich bedrückende Stimmung sehr gut ein. In diesem Comic geht es darum wie wichtig es ist Kinder und ihre Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Durch die schwammige Aussage die Jakob zum Verbleib seiner Muttererhält, gerät seine Welt aus den Fugen. Hätte sich einfach jemand die Zeit genommen sich in Ruhe mit ihm hinzusetzten und ihm zu erklärendas seine Mutter tot ist und nicht mehr wieder kommt, währe es zwar traurig für ihn gewesen, aber er hätte eine Wahrheit an der er festhalten kann. Er müsste nicht verwirrt und einsam umher ziehen um sie zu suchen, wo er sie doch eh nicht finden kann. Sein Leben könnte weitergehen mit jemandem an seiner Seite dem er auch mal Fragen stellen kann wenn er nicht mehr weiter weiß und von dem er in den Arm genommen wird wenn es ihm schlecht geht. Kinder verstehen sehr viel mehr als Erwachsene oft denken und es ist so wichtig sie ernst zu nehemen. Natürlich sollte man eine dem Alter entsprechende Version des Ganzen erzählen und diese dann später ergänzen mit Dingen die wichtig sind, aber mit Sätzen wie "Sie ist auf eine lange Reise gegangen" ist niemandem geholfen. Im Gegenteil sie richten eher Schaden an. Es sollte auf jedenfall mehr Comics und Bücher dieser Art geben und ich bin schon sehr gespannt was als nächstes aus den Federn dieser beiden Herren entsteht. Bis dahin kann ich nur allen empfehlen mal einen Blick auf Jakob zu werfen, es lohnt sich.