Montag, 4. Juli 2011

Thor - God of Thunder (Xbox 360)

Thor - God of Thunder (Xbox 360)

Natürlich tummeln sich Thor, Loki, Syf, Odin und Heimdall nicht nur auf der Leinwand sondern auch auf allen aktuellen Konsolen. Sega hat das kleine, noch recht unerfahrene Entwicklerteam Liquid Entertainment damit beauftragt ein Spiel zu dem aktuellen Marvel Kinofilm anzufertigen. Ob dabei nur ein weiteres Lizenzspiel der unambitionierten Sorte entstanden ist oder ob wir es mit einer Überraschung zu tun haben, könnt ihr erfahren wenn ihr weiter lest.

Da das Spiel vor dem Film spielt und nur ein weiteres durch Loki initiiertes Debakel zeigt muss niemand Angst haben sich den Kinobesuch zu spoilern. Ist schon mal schön das man nicht einfach nur den Film kopiert hat, sondern ein eigenes Abenteuer entwickelt hat, das so ähnlich auch in den Comics vorkommen könnte.

Spieltechnisch erwartet uns allerdings nichts neues. In der beliebten God of War Manier schnetzelt man sich durch Horden von Frostgiganten, Trollen oder anderem bösen Gewürm. Neben Asgaard und Nifelheim wird unter anderem noch ein Dschungel ganz in der Nähe des Reichs der Valkyren bereist. Grafisch geht das alles dank der Unreal Engine klar. Leider stört die Detailarmut doch recht schnell. Alles sieht trist aus, da merkt man halt das nicht genug Zeit da war. Der Dschungel sieht allerdings ziemlich schick aus. Genauso wie beim Leveldesign ähneln sich auch die Monster sehr. 3-4 Monstertypen wiederholen sich ständig in anderen Farben oder zur Abwechslung auch mal mit einer Rüstung. Auch wenn das Kampfsystem schnell mal eintönig werden kann und nicht immer so genau ist wie man es sich wünschen würde merkt man gerade an ihm das die Entwickler eigentlich recht ambitioniert an die Sache rangegangen sind.
Der Hammer kann im Nah- und Fernkampf verwendet werden. Außerdem verfügt Thor über die Zauberkräfte der Elemente Donner, Blitz und Wind. Diese können genauso wie die Hammerfertigkeiten verbessert werden und in unzähligen Kombinationen miteinander verbunden werden. So gewinnen die Kämpfe im Verlauf des Spiels etwas an Spannung auch wenn man eigentlich auch durch Button smashing über die Runden kommt.
Der Skill Tree ist ziemlich Umfangreich und hat mich dazu motivieren können weiter zu spielen. Im Gegensatz zu den vielen Zwischensequenzen die den Spielfluss doch erheblich stören und eigentlich so gut wie nie etwas zur Story beitragen. Dazu kommt noch das die deutsche Synchronisation echt mal unter aller Sau ist. Schnell bekommt man das Gefühl das sie nur dazu dienen die Spielzeit etwas zu strecken, die aber mit 7-9 Stunden eigentlich ganz ordentlich ist.

Abschließend muss ich sagen das Thor leider kein wirklich guter Titel geworden ist. Man merkt aber auch das die Mitarbeiter von Liquid Entertainment ihr Bestes versucht haben nicht alle negativen Klischees eines Lizenzspiels zu wiederholen und genau das bewahrt Thor: God of Thunder davor ein Reinfall zu sein. So können Hack ‘n’ Slay Fans noch ihre Freude haben und der eine oder andere Comicfan wird das Spiel sicher auch in seine Sammlung aufnehmen wollen.

5,7 von 10 frostige Familienverhältnisse