Das fehlende Glied (1980) [WVG Medien]
Es ist Mittwoch der 26 Mai 196303 vor Christus ein schöner Tag. Die Dinosaurier gehen ihrem Alltag nach und die ersten Höhlenmenschen versagen auf voller Linie. Keiner von ihnen weiß wie man jagt, Feuer macht und der aufrechte Gang wird wohl auch von keinem so bald erlernt werden. Wie das mit der Fortpflanzung funktioniert weiß ebenfalls keiner von ihnen. Als der Häuptling eine Tages ein Stegosauruspärchen beim Sex beobachtet, lernt er zumindest diese eine Sache. 9 Monate später bringt seine Frau zwei Kinder auf die Welt. Das eine wird mit Bart und schlechten Manieren geboren, also wie es sich gehört, während das andere Kind „O“ merkwürdige Ideen hat. Schon als Baby verhält er sich ziemlich clever, ja vermutlich war er sogar das fehlende Glied, sein Vater findet das allerdings nicht toll und verstößt ihn. Zusammen mit dem Brontosaurus Baby Igua, das ebenfalls von seiner Mutter nicht gewollt wurde, sucht O nach einem Platz in der noch jungen Welt.
Der belgische Cartoonist Picha, liefert mit dem fehlenden Glied vielleicht nicht unbedingt ein historisch völlig korrektes Werk ab, dafür unterhält die Geschichte über den letzten Schritt in Richtung Homo Sapiens gewaltig. Alle paar Sekunden betritt ein neues absurdes Wesen den Bildschirm und wird meistens nach nur ein paar weiteren Sekunden von einem noch absurderem Monster verspeist. Dabei reichen die Designs von Schildkröten vergewaltigenden Eidechsen über Drachen mit Korken im Po, bis hin zu fiesen Killerpussies. Nebenbei werden noch Star Wars, der weiße Hai, King Kong und ein Haufen anderer Filme parodiert. Krass ist aber das dieser relativ dumme und alberne Film in den letzten paar Minuten auf einmal sozialkritisch wird, als die Cro Magnums die Gabe des Feuers erhalten und nichts besseres zu tun haben als alles nieder zu brennen. Die Szene im Garten Eden setzt dann noch einen drauf und wenn man öfter mal genauer hinschaut sieht man das Picha nicht wirklich nur einen flachen Pimmelgag nach dem anderen produziert, sondern in vielen Szenen mehr steckt.
Die Zeichnungen waren schon damals nicht cool, sind es heute auch nicht. Dafür ist der Stil immer wieder zu erkennen und ist ehrlich gesagt auch voll ulkig. Die Animationen sind witzig, oft aber zu schludrig und abgehakt. Das Bild der DVD ist in Ordnung aber nicht der Knaller, ich vermute aber das man da auch nicht mehr sonderlich viel rausholen kann. Beim Ton ist schon starkes Rauschen zu hören, passt irgendwie auch ins Gesamtbild und ehrlich gesagt ist mir das auch relativ egal. Dafür kommt der Soundtrack geil.
Die DVD kommt mit einem Wendecover, somit könnt ihr Pichas Artwork auch vollkommen genießen und auf der DVD selbst befinden sich nur noch der Trailer zu diesem Film und zu den anderen beiden bekannten Picha Streifen.
7 von 10 Omelettes