Mittwoch, 26. September 2012

Das Testament des Sherlock Holmes (Xbox 360)

Das Testament des Sherlock Holmes (Xbox 360)

London 1898: Sherlock Holmes löst seinen letzten Fall. Er hat eine kostbare Perlenkette wiedergefunden, die zuvor entwendet wurde. Doch am nächsten Morgen gibt es ein böses Erwachen für den Meisterdetektiv. Ihm wird vorgeworfen, die echte Kette gegen eine billige Fälschung getauscht zu haben. Doch dabei bleibt es nicht. Holmes Glaubwürdigkeit ist dahin. Erst zweifelt die Polizei und dann sogar die breite Bevölkerung an seiner Integrität. Weiterhin gelingt es dem Detektiv nicht, die Vorwürfe zu entkräften, und schließlich fängt sogar der treue Dr. Watson an, ihm zu misstrauen. Holmes beginnt den Yard zu meiden und verhält sich immer merkwürdiger. Sein Haus verlässt er im Schutz der Dunkelheit und es kommt zu Erpressungen, es werden Beweise absichtlich vernichtet und zuallerletzt soll er vielleicht sogar ein Mörder sein.

Clicken auf der Konsole

Schon beinahe 10 Jahre lang schickt das ukrainische Entwicklerstudio Frogwares PC und Konsolenspieler auf Rätseltouren. Neben Dracula und Jules Verne sind es vor allem die nunmehr sechs Sherlock Holmes Adventures, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Dieses mal hat man ganz besonders viel Arbeit in die Portierung auf die Konsolen gesteckt. Denn allzu gut funktionieren Point & Click-Adventure ja nicht immer, wenn man nur einen Controller zum Steuern des Geschehens hat. Hier funktioniert es allerdings klasse. Watson oder Holmes, je nachdem wen ihr gerade Steuert, könnt ihr ganz locker so steuern wie ihr es aus jedem Konsolen-Adventure kennt. Während ihr also die Spielfigur mit dem linken Analog Stick steuert, könnt ihr mit dem Digigpad die verschiedenen clickbaren Items durchwählen. Dabei stößt ihr auf verschiedene Hinweise, die ihr sammelt, bis ihr in eurem Notizbuch alles bei der Deduktionsarbeit kombinieren könnt. Aufgelockert wird das Geschehen durch Verhöre oder andere kleine Abwechslungen wie Fußspuren ausmessen, Dinge mit der Lupe untersuchen und und und.

Es windet sich wie ein Aal

Es wird also nie langweilig, dafür sorgen vor allem immer wieder coole Wendungen und kleine Kniffe in der Story. Äußerst positiv ist dabei auch, dass die verschiedenen Fälle Spaß bringen und es sich zwar nicht um originale Holmes-Fälle handelt, aber sie fühlen sich nach Holmes an. Der Schwierigkeitsgrad steigt stetig, es bleibt aber fair. Mit ein wenig Knobeln kommt man eigentlich immer ohne viel Frust ans Ziel.

Schmeckt gut, riecht gut, kann man drin wohnen

Grafisch ist Sherlock Holmes kein Wunderkind, aber es sieht gut aus. Das Game würde auch mit einer weniger guten Grafik auskommen, aber es ist schön, dass man sich nicht mit einer zweckmäßigen Optik zufrieden gegeben hat. Bei der Soundkulisse schlägt man sehr leise Töne an und es bleibt sehr schlicht. In diesem Punkt wäre vielleicht noch ein wenig mehr drin gewesen. Dafür ist die deutsche Synchronisation ziemlich gut geworden.

Fazit:

Das Testament des Sherlock Holmes ist ein durchweg gelungenes Adventure mit einer interessanten Geschichte und vielen spannenden und abwechslungsreichen Rätseln, die immer fordern ohne frustrierend zu werden. Adventure Fans sollten mal einen Blick riskieren!

7 von 10 Daumen, die nicht zur Leiche gehören