Sword of Sorcery #0 (DC)
Amy und ihre Mutter ziehen ständig um und es liegt wohl an ihr. Nie dauert es lange bis das eigenwillige und einzelgängerische Mädchen streit anfängt. Auch in dem neuen Ort dauert es nur ein paar Tage, bis sie ein Mädchen vor den Übergriffen einer Gruppe Footballspieler beschützt und dabei dem einen oder anderen die Nase bricht. Wieder zu Hause angekommen erzählt sie ihrer Mutter von dem Vorfall und so bleibt ihnen nicht wirklich Zeit um Amys siebzehnten Geburtstag zu feiern. Daher gibt es nur Karottenkuchen und Schwertkampftraining und dann soll Amy auf einmal ihre wahre Heimat kennenlernen: Eine fantastische Welt mit Zauberern, Magie und vielen fantastischen Wesen, die aber unter der tyrannischen Herrschaft ihrer Tante leidet.
Da haben wir also die erste oder besser gesagt die nullte Ausgabe von einer der neuen DC Serien “Sword of Sorcery”. Die Geschichte stammt hierbei von Christy Marx, die nicht mehr ganz blutjunge Cartoon Fans als Drehbuchautorin von “Jem and the Holograms” kennen. Auch hier geht sie die Sache recht Mädchentypisch an. Ein auserwähltes Mädchen, natürlich eine kleine Rebellin, kommt in ein magisches Land, deren Königen sie einst werden kann, wenn sie die böse Königen stürzt. Könnte also auch ohne weiteres als Cartoon in den Achtzigern, im Fahrtwasser von She-Ra existieren können. Interessant ist dabei aber das die herangehensweise relative erwachsen oder na ja, zumindest jugendlich wirkt. Bei der Action geht es nämlich wirklich zur Sache und die böse Königin ist wirklich fies. Trotzdem wirkt die Geschichte jetzt schon nicht wirklich stimmig. Die Figuren wirken nicht glaubhaft und die Verbindung aus Mädchen Kaugummi Kitsch und jugendlicher Zielgruppe mutet versucht hipp an.
Der Kontrast zwischen den bunten Barbie Farben und der harten Action gefällt mir eigentlich ganz gut, mehr als dieses optische Gimmick bleibt mir letztlich aber nicht positiv im Gedächtnis.
Genauso wild zusammengewürfelt wirkt die Backup Story “Beowulf”. Während “Amethyst” eine Mischung aus She-Ra und Hunger Games darstellt, versucht man Beowolf einmal als dystopische Endzeit Fantasy zu dinieren. Auch hier finde ich die Idee ziemlich cool. Mal was anderes. Aber letztlich haben wir auch hier nur Beowulf als eine Bekannte Story, diese wird mit Science-Fiction Elementen angereichert und dazu kommt ein raues Artwork das ganz klar von Game of Thrones inspiriert wurde. Auch im Ansatz total geil, fühlt sich letztlich doch nur an wie lieblos zusammengewürfelt. Es wirkt bei beiden Geschichten nicht so als hätte man eine coole Idee gehabt, sondern als hätte man Hippe popkulturelle Versatzstücke genommen und einen Comic Drumherum geschrieben.
5,6 von 10 bärtige Vögel