Der junge Hercules Vol.1 (1998-1999) [Koch Media]
Jahre bevor Kevin Sorbo gegen seinen Vater Zeus und gegen andere Götter in den Kampf zog, war sogar er mal ein frecher Teenager. Damals wurde Sorbo, beziehungsweise der junge Hercules noch von Ryan Gosling gespielt (im Pilotfilm von Ian Bohen). Als Hercules noch jung war, versuchte er durch besonders gewagte Heldentaten seinen Vater auf sich aufmerksam zu machen. Doch auch schon in jungen Jahren musste er sich gegen die Angriffe von Ares (Kevin Smith) und seinen anderen Halbgeschwistern erwehren. Damit aus ihm später mal ein ordentlicher Sorbo wird, schickt seine Mutter Alcmene (Rachel Blakey / Sharon Tyrell) ihn zur Kampfschule des erfahrenen Centauren Cheiron (Nathaniel Lees). Dort lernt er nicht nur zu kämpfen, sondern ihm werden auch wichtige Werte vermittelt, die jeder Held draufhaben sollte. Er trifft zum ersten mal auf Iolaus (Dean O'Gorman) und Jason (Chris Conrad), die von da an zu seinen besten Freunden werden. Zusammen mit den beiden erlebt er viele Abenteuer und erzürnt die Götter bestimmt nicht nur einmal.
Im ersten Volume vom jungen Hercules hat man bei Koch Media den Pilotfilm und die ersten Folgen der Prequel-Serie zu Kevin Sorbos Hercules rausgebracht. Wie viele Folgen sich letztlich in diesem Paket tummeln kann ich nicht genau sagen, da mit die vierte Disc fehlt… Na ja. Alle Discs kommen ganz schlicht ohne jegliches Bonusmaterial und enthalten entweder den Piloten oder jeweils fünf Folgen (die vierte Disc wird daher vermutlich auch so viele vorweisen können). Die Serie hat ähnlichen Trashcharme wie die größere Variante und lässt sich wohl am besten als Highschool Drama Version der original Serie von Raimi beschreiben. Hercules muss sich dabei die meiste Zeit lang gegen fiese Punks wehren, die ihm sein Schwert klauen wollen oder Ähnliches. Vielleicht vom Konzept her den amerikanischen Powerangers nicht ganz unähnlich. Der Humor ist dabei extrem albern und wird besonders durch die unterlegten Sounds manchmal echt unerträglich. Kann echt nerven, aber ist dann doch wieder so weit ab von Gut und Böse, dass man doch manchmal lachen muss, auch wenn es nur aus Verzweiflung sein sollte.
Den Re-Release hat die Serie ganz sicher dem aktuellen Erfolg von Ryan Gosling zu verdanken, der nicht zuletzt durch “Drive” im Moment in aller Munde ist. Mein Lieblingsdarsteller ist hier, genauso wie in der regulären Hercules Serie auch schon Kevin Smith. Dabei handelt es sich allerdings nicht um den bekannteren Comicautoren und Regisseur, besser bekannt als Silent Bob, sondern um seinen 2002 viel zu früh verstorbenen Namensvetter aus Neuseeland. Smith verstarb nur kurz nach den Dreharbeiten zu “Warriors of Tao” in Beijing nach einem Unfall. Sein Acting hat viel von Tim Curry und damit schafft er es relativ locker jede Szene zu stehlen. Was auch ziemlich cool ist, ist dass man mit Dean O'Gorman den gleichen Darsteller gewinnen konnte, der auch in den Flashbacks der Hauptserie Iolaus gespielt hat.
Die Sets sehen schön billig, aber gleichzeitig auch recht liebevoll gestaltet aus. Die Kostüme sind ziemlich eigen und bei den Monstern trifft schlechtes CGI auf manchmal ganz coole Animatronics.
Trashfreunde werden also sicherlich Spaß aus dem Ganzen ziehen können und ansonsten werden wohl ein paar Ryan Gosling-Fanatiker zuschlagen. Alle anderen sollten aber einen großen Bogen um die Serie machen. Ich hatte aber meine Freude.
5 von 10 subkulturelle Jugendgangs, die den Frieden stören