The last Man on Earth (1964) [Schröder Media]
Ein scheinbar unheilbarer Virus hat innerhalb kürzester Zeit fast alle Menschen der Erde zu Zombieartigen Vampiren verwandelt. Einer der letzten lebenden ist Dr. Robert Morgan (Vincent Price), der sich als einziger Überlebender seiner Familie, seit drei Jahren in seinem Haus verschanzt hat. Jede Nacht wird es wieder von Vampiren belagert, die von seinem ehemaligen Assistenten Ben Cortman (Giacomo Rossi-Stuart) angeführt werden. Aber ein wenig Hoffnung ist noch vorhanden, denn solange er lebt, kann er auch an einem Gegenmittel forschen.
Die oft vergessene erste Verfilmung von Richard Mathesons Geschichte “I am Legend” kann auch heute noch dank einer guten Performance von Vincent Price und seiner Hoffnungslosen und sehr drückenden Atmosphäre überzeugen. Die verlassene Stadt sieht dank des farblosen Bilds noch trostloser aus und Dr. Morgans Gefühl der Einsamkeit kommt sehr glaubwürdig rüber, auch wenn ich glaube das man durch einen sparsameren Einsatz seiner inneren erklärenden Monologe noch mehr hätte rausholen können. Vieles würde sich auch so erklären und benötigt keinen derartigen Monolog. Die Kulissen sind gut gewählt und unterstützten die Atmosphäre ungemein. Insgesamt hat der Film einen ziemlichen durchdachten und meist auch hochwertigen Look und das obwohl man nicht wie geplant in den Hammerstudios drehen konnte, sondern aus Kostengründen nach Italien ausweichen musste.
Sehr auffallend ist bei den Monstern, dass sie zwar Vampire sein sollen, daher auch Angst vor Knoblauch, ihrem eigenen Spiegelbild, dem Sonnenlicht und Pflöcken im Herz haben. Sie wandern aber eher wie die intelligenteren Zombies aus den späteren Romero Streifen umher, aber auch schon 68 schien Romero von der Darstellung hier beeinflusst gewesen zu sein. Zumindest ähneln einige Szenen aus Night of the living Dead denen aus diesem Film schon sehr. Ein Problem ist die viel zu lang geratenen Rückblenden zur Zeit vor dem Virus und der Punkt, dass der Dr. nur sagt er forsche nach einem Heilmittel, wirklich was zu sehen gibt es davon auch nicht. Genauso unverständlich ist es das er sich seit drei Jahren belagern lässt. In der Zwischenzeit hätte er sich sicherlich eine sichere Methode überlegen können die Vampire auszuschalten. Oder die Vampire hätten einen Weg gefunden ins Haus zu kommen.
Der Film befindet sich gemeinsam mit “Dementia 13”, “The Terror” und “Das unsterbliche Monster” in der Vintage Horror Box von Schröder Media. Die Bildqualität ist überraschend geil. Sieht echt klasse aus. Die Synchro ist dafür aber recht bescheiden. Besonders Morgans Frau geht gar nicht und sagt immer Vörus statt Virus und auch die Kinder werden von sehr erwachsenen Frauen gesprochen. Davon abgesehen aber ein toller Horrorfilm der frühen Stunde.
6 von 10 schnieke Leichenwägen