Dienstag, 25. September 2012

Before Watchmen: Comedian #2 (DC)


Before Watchmen: Comedian #2 (DC)

Es ist erneut Zeit über die Absurdität der menschlichen Natur ein Lächeln zu verlieren und wer wäre besser geeignet als Edward Morgan Blake alias der Comedian um dieser Morbidität seine Smileymaske auf zusetzten.

Es sind die 60er Jahre, nach dem dramatischen Tod seines Bruders versucht sich Robert Kennedy mit kleinen Schritten auf dem politischen Parkett. Sein Ziel sei es zwar Präsident zu werden, doch bescheiden wie ein Kennedy eben ist, beginnt er zu nächst mit der Wahl zum Senator. Die 60er - stehen ganz im Zeichen des Hasses der USA auf die kommunistischen Regime jener Zeit, die den kapitalistischen Frieden zu stören scheinen und so ziehen sie in einen selbst für US Verhältnisse sinnlosen Krieg.
Auch der Comedian wird einige Jahre nach Kriegsbeginn als Verstärkung und symbolträchtige Person in das Krisengebiet bei Vietnam geschickt. Hier begegnen ihm die vielen resignierten US Squads, die ihre Zuversicht verloren haben, eine Zuversicht die der Comedian nie geteilt hatte, denn er wusste bereits das es hier nichts zu "gewinnen" gab. 
Gemeinsam mit einem Drogenbaron der in dieser Gegend im Exil lebt, finanziert sich das US-Militär unter Blakes Beratung ihren teuren Krieg. Sie schicken nordvietnamesische Drogen nach Amerika um sie dort zu verkaufen, ein Krieg finanziert durch den Selbstzerstörungsdrang der Menschen, diese menschliche Ironie ist natürlich genau nach des Comedians Geschmack.
Einige Monate später findet innerhalb kürzester Zeit ein zweiter direkter Angriff auf zwei US Flugzeugträger statt, so das dem Präsidenten nichts anders übrig bleibt, als offiziell den Krieg zu erklären.

Es mag die Zeit sein in der sich die Geschichten bewegen und möglicher Weise bietet der Comedian etwas weniger identitätspotenzial als andere Superhelden, ab auch mit dem zweiten Band des humorigen Patrioten werde ich nicht so Recht warm. Sicher ist es schon ganz nett dargestellt, wie das Militär sich durch Drogenhandel finanziert und somit sich selbst und seinen Scheinauftrag nach Frieden ad absurdum führt. Letztlich empfinde ich die Thematik von Krieg besonders da sie sich auf reale Begebenheiten stützt als zu komplex und sensibel um sie kurz abzuhandeln. Natürlich ist dies ein wichtiger Teil von Morgans Biografie, einige seiner späteren Dämonen entstammen (wie bei vielen archetypischen Amerikanern) diesen Tagen des Krieges, dennoch begibt sich die Reihe hier in einen gefährlichen Spagat zwischen ironischer Verherrlichung und echtem Gräuel.

5.8 von 10 Komikern bei der Army