Hesher - Der Rebell (2010) [Koch Media]
Bei einem Autounfall ist seine Mutter gestorben. Seitdem lebt der 13-jährige T.J. (Devin Brochu) mit seinem Vater Paul (Rainn Wilson) im Haus der alten Großmutter Madeleine (Piper Laurie). Die beiden Männer kommen einfach nicht über den tragischen Tod hinweg und ihr Leben scheint immer mehr auseinander zu fallen. Da kommt durch einen Zufall der Metalhead Hesher (Joseph Gordon-Levitt) in TJ’s Leben. Ungefragt zieht er bei der Familie ein und sorgt mit seiner chaotischen und zerstörerischen Art für viel Ärger. Aber durch ihn erwacht die Familie auch wieder ein wenig zum Leben.
Sohn und Vater trauern um die verlorene Mutter, beziehungsweise Frau. Eigentlich trauern sie nicht wirklich. Beide vegetieren eigentlich vor sich hin, lassen Trauer nicht richtig zu und verlieren sich in Depression. Großmutter Madeleine versucht den beiden klar zu machen das sie irgendwie weiter leben müssen. Da kommt Hesher in das Leben der Familie und mit seinem antisozialen und völlig kaputten verhalten bricht er langsam das schweigen und das nicht zu lassen von Emotionen der beiden Männer. Spencer Susser hat den Film derart sprunghaft und teilweise auch richtungslos gefilmt, dass nie das Gefühl aufkommt ein typisches Drama zu sehen. Besonders gefällt mir dabei nicht zu empfinden vom Regisseur manipuliert zu werden, was natürlich bei einem Drama passiert, es bewegt mich aber nur wenn ich nicht merke wie der Filmemacher mich lenkt und dass ist hier der Fall.
Außerdem liebe ich einfach kaputte und fertige Charaktere (warum wohl…?) und hier gibt es ein paar ausgesprochen interessante Figuren dieser Art. Hesher wird stets mit einem trockenen schmunzeln und immer auf den Punkt von Joseph Gordon-Levitt (Hinterm Mond gleich links) gespielt. Neben ihm überzeugt vor allem Devin Brochu (Rubber) der für sein Alter wirklich phänomenal spielt. Nach seiner tollen Leistung in “Super” kann Rainn Wilson hier erneut glänzen und zuletzt ist noch Natalie Portman (Black Swan) zu erwähnen, die ich trotz stetig gepflegter Antipathie fand ich sie hier sogar ziemlich gut, wenn auch nicht überragend und im vergleich mit den anderen Hauptfiguren eher blass.
Finster humorig geht es die meiste Zeit zu, nicht lustig wenn Witze gemacht werden, unangenehm komisch wenn man eigentlich nicht lachen möchte oder sollte. Dazu sehr derbe und dass vor allem in den warmherzigsten Momenten. Ein wirklich schöner, besonderer Film mit einen großartigen alten Metalsoundtrack (Frühe Metallica und ein Motörhead Song) und angenehm wenig rührseligen Momenten, aber vielen nachvollziehbaren echten Gefühlen.
Die DVD von Koch Media kommt mit einigen Extras. Ein Großteil davon besteht aus Outtakes, die beinahe komplett mit Furzwitzen voll sind. Kann man machen! Ansonsten noch Trailer, Teaser, einige entfallene Szenen und ein kurzer Blick hinter die Kulissen.
8,2 von 10 schlagkräftige Mäuse