Donnerstag, 11. April 2013

Before Watchmen: Dr. Manhattan #3 (DC)

Before Watchmen: Dr. Manhattan #3 (DC)

Der siebte Antiheld in DCs Before Watchman Reihe ist ein ehemaliger Doktor der Physik und Sohn eines Uhrmachers, Dr. Jonathan "Jon" Osterman. Dieser Name wich jedoch einer neuen Identität als Jon bei einem Unfall im Forschungstrakt für hochenergetische Teilchen in seine Moleküle zulegt wurde. Er kehrte als vollkommen neues Wesen zurück, welches die übernatürlichen Kräfte der Transmutation, der Telekinese und der Teleportation beherrscht, die sich aus seiner augenscheinlich völligen Kontrolle von Materie und Energie ergeben. Folge 3 – Ego Sum

Die Realität, welche Manhattan gesehen hat, um seine eigene Existenz zu hinterfragen, endet mit der Zerstörung des Planeten in einem nuklearen Krieg. Er fragt sich, wie das Möglich sein konnte, wieso die Zeitlinie nicht jenen Verlauf genommen hat, der zu seiner eigenen Entstehung führt. Da trifft ihn die Erkenntnis: Es ist nur dadurch zu erklären, dass Dr. Manhattan selbst nicht mehr Teil der gewöhnlichen Raum-Zeit im Sinne der Quantentheorie  ist, sondern durch die Beschaffenheit seines Wesens eine andere Perspektive eingenommen hat. Er ist nicht Reaktionär sondern Aktionär, er ist der Quanten-Beobachter. Jenes Subjekt, das in der Theorie die Entscheidung trifft, in welchem Zustand sich die Quanten befinden. Durch diese Position wir jede seiner Entscheidungen zu einer absoluten für die komplette Raum-Zeit. Eine einzige Entscheidung entlang seiner eigenen Zeitlinie hat all jene Ereignisse in Gang gesetzt und ihm ist sehr bewusst, um welche es sich dabei handelt. Es ist der Abend des erste Crimebuster Treffens 1966, der Moment in dem er mit seinem Willen dafür sorgte das Silk Spectre und nicht Rorschach sein/e PartnerIn wird. Angestoßen durch diesen einen Vorfall, wurde ein Quantenfeedback erzeugt, das sich vor und zurück auf der Zeitlinie bewegte, und somit alle Ereignisse vergangen und zukünftig manipuliert hat. Dr. Manhattan sieht nur eine Möglichkeit, diesen Effekt aufzuhalten: Er muss all seine Entscheidungen zu Gunsten derer aller Anderen abgeben. Hierzu nutzt er seine Kraft, um jede Wahrscheinlichkeit auf seiner eigenen Zeitlinie so zu eliminieren, dass die Zeitlinie nur einen einzigen von ihm gewünschten Verlauf nimmt, hin zu seiner eigenen Entstehung im Labor für intrensische Feldforschung.

Auch der dritte Band treibt seine interessante Geschichte um Quanten-Effekte und Raum-Zeit Ereignisse weiter voran und weckt dabei interessante Fragen über die Entstehung des eigenen Ereignishorizontes. Es wird zum ersten Mal etwas über Jons Kindheit erzählt, die er mit seinen Eltern im Deutschland des zweiten Weltkriegs verbrachte, bis seine jüdische Mutter durch die Nazis bei einem Fluchtversuch ermordet wurde. Der Versuch, durch diese Reihe ein Verständnis für die Situation zu erzeugen, in der sich Manhattan auf Grund seiner Allmacht befindet, und welch schreckliche Konsequenzen dies für den Verlauf der gesamten Realität haben kann, gelingt dem Autoren trotz geringer Seitenzahl sehr überzeugend. Die grafische Darstellung mit kalten blauen Farben für die Gegenwart und warmes Sepia in den Rückblenden, ergibt zusammen mit kräftigen Schattierungen und dicken Außenlinien ein angemessenes Erscheinungsbild.

Im vorletzten Band der Reihe um Dr. Manhattan wird die aufgebaute Thematik angemessen fortgeführt und leitet durch das große Opfer, welches Manhattan mit der Aufgabe all seiner Entscheidungen erbringt, gekonnt das Finale ein.


7.9 von 10 Quantenfluktuationen in der Raum-Zeit