Walter Joseph Kovacs, Soziopath und Mörder, besser bekannt unter dem Namen Rorschach. Immer auf einem schmalen Grat zwischen seinem extremen Gerechtigkeitssinn und den eigenen mordlüsternen Dämonen wandelnd, ist er einer der mysteriöseren maskierten Rächer. Auch im vorletzten Band der vierteiligen BF Reihe ist Rorschach weiterhin auf der Suche nach einem wahnsinnigen Frauenmörder und dem Boss der Unterwelt „Rawface“.
Nach dem Angriff auf einen seiner Männer ist „Rawface“ ziemlich aufgebracht, was bei einem Gewalttäter seines Kalibers eine ziemliche Schmeichelei ist. Um jeden Preis will er diesen maskierten Typen finden, der ihm schon mehrfach in die Quere gekommen ist. Er schmiedet mit seinem engsten Kreis einen Plan, der diesem Treiben ein Ende setzten soll. In der Zwischenzeit wird eine weitere Leiche am Ufer des Hudson gefunden, erneut dasselbe Muster. Junge Frau, Prostituierte, mit eingeritzter Nachricht auf dem Körper. Rorschach fehlt eine gute Spur, um beiden Fällen auf den Grund zu gehen, daher ist er gezwungen, die Aktivitäten auf der Straße zu beobachten. Genau wie erwartet erscheint „Rawface“ auf der Bildfläche mit einer zunächst viel zu offensichtlichen Taktik, die sich aber als äußerst gefährlich herausstellt.
Die Rorschach Episoden haben ein ziemliches Problem. Von der visuellen Gestaltung und auch den Texten her ist der Comic wirklich solide, was jedoch das Tempo betrifft, hat man sehr schnell das Gefühl, die Autoren hätten hier eine sehr dünne Geschichte auf vier Bände auswalzen müssen. Der Ereignisraum in dieser Ausgabe hätte locker auf eine Seite gepasst, da die meiste Zeit dafür verwendet wird, Leute beim Gehen oder Nachdenken zu zeigen, ohne aber einen Fortschritt in der Geschichte oder gar Spannung zu entwickeln.
Erneut ein schwacher Comic um den, bei vielen Fans beliebten, Charakter Rorschach, welcher kaum Spannung und keine Fortschritte bietet.
