Silent Hill: Revelation 3D (2012) [Concorde]
Seit einem schicksalhaften Tag vor sechs Jahren sind Heather (Adelaide Clemens) und ihr Vater Harry (Sean Bean) auf der Flucht. Immer wieder ziehen sie um und werden doch wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt. Dann heißt es erneut umzuziehen. Immer wieder träumt Heather von dem düsteren Ort Silent Hill. Manchmal scheint aber auch die dunkle Dimension in die Realität einzubrechen. Nach ihrem ersten Tag an der neuen Schule wird Heather plötzlich von einem unbekannten Mann verfolgt. Aus der Verfolgung ergibt sich bald ein Mordfall, für den Heather verantwortlich gemacht werden soll und zu Hause findet sie darauf nicht ihren Vater, sondern eine blutige Botschaft, die besagt, sie solle zurück nach Silent Hill kommen. Gemeinsam mit Vincent (Kit Harington), den sie grad erst in der Schule kennengelernt hat, beschließt sie nicht mehr vor dem Schicksal zu flüchten und stattdessen nach Silent Hill zu fahren um dort ihre Vergangenheit aufzudecken.
Mit einem weniger aufgeblähten Budget und sehr viel mehr Achtung vor der Videospiel Serie macht Michael J. Bassett (Solomon Kane) sich an die zweite Verfilmung der äußerst beliebten japanischen Survival Horror Gamereihe. Nicht ganz so beliebt, vor allem unter Fans der Spiele, war allerdings der erste Film. Zu recht, denn es lag einiges im Argen. Bassett versucht es besser zu machen, liefert letztlich aber kein viel besseres Produkt ab, das aber doch sehr viel versöhnlicher wirkt und mich zu keiner Zeit so sehr aufgeregt hat wie der erste.
Revelation baut sehr viel stärker auf den ersten Film auf, als man zuerst glauben würde. Es sind viele Querverweise vorhanden und auch Silent Hill 3, auf dem der Film basiert, wird sehr oft zitiert. Einige Details wurden überraschend gut adaptiert und clever untergebracht. Dabei kann man es wohl wieder niemanden recht machen. Viele normale Horrorfans werden Teile des Films wohl nicht ganz nachvollziehen können, da einiges nur kryptisch angedeutet wird und es dabei schon sehr hilft sich etwas besser in Silent Hill auszukennen. Die Spielfreaks werden sich dann aber wiederum ärgern das man nicht tief genug in die philosophischen und psychologischen Abgründe des Orts begibt. Mir gefiel aber, zu merken wie viel Mühe in der Sache steckt. Man hat es wenigstens versucht toll zu machen auch wenn es nur selten klappt.
Wie im ersten Teil ist Sean Bean (Equilibrium) wieder mit dabei und schafft es ebenso nutzlos zu sein wie im ersten Film. Nicht seine Schuld, steht so im Drehbuch. Vom “Game of Thrones” Set hat er dann auch gleich noch Kit Harington mitgebracht, der nach der HBO Serie seinen ersten Kinoauftritt überhaupt antreten darf. So richtig gut ist er aber nicht. Gerade weil er für seine Rolle schon einige Jährchen zu alt ist. Letztendlich ist Adelaide Clemens auch nicht die beste Darstellerin, dafür sieht sie wirklich wie Heather aus, was ein dicker Pluspunkt ist. Darstellerisch also schon eher durchwachsen aber auch nicht zu schlecht.
Optisch ist Revelation ebenso ein zweischneidiges Schwert. Die Handgemachten Effekte sind super. Die Silent Hill Kulissen und Requisiten machen was her und auch die Monster sind allesamt richtig gruselig geworden. Nur eines der Monster ist vollkommen am Computer entstanden und auch das sieht nicht schlecht aus. Dafür ist der ganze Nebel und der Rest der Hill Atmosphäre, die am Computer erzeugt wurde nicht so hübsch und sieht etwas seelenlos aus.
Nicht unbedingt ein Film der besser als Pizza ist, aber doch besser als der erste. Die meiste Zeit lang fühlte ich mich jedenfalls ganz okay unterhalten.
Die DVD von Concorde sieht sehr gut aus und lässt auch ansonsten keine Wünsche offen. Es gibt einen sympathischen Audiokommentar von Michael J. Bassett, der ganz putzig ist, weil er an einigen stellen sehr reumütig klingt und sich für einiges versucht zu rechtfertigen was nicht so toll geworden ist. Gleichzeitig bemerkt man aber auch, dass er sich mit den Spielen beschäftigt hat und sich bemühte so nahe wie möglich mit seinem Film ran zu kommen. Ein Making Of ist auch dabei, ein Creature Making Of ebenfalls, es gibt entfallene Szenen, mit und ohne Audiokommentar vom Regisseur und wir werden mitgenommen in das Silent Hill Spukhaus von Universal wo sich unter anderem auch Silent Hill Musik Komponist Akira Yamaoka von seiner eigenen Musik erschrecken lässt. Den original und den deutschen Kinotrailer gibt es noch oben drauf.
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