Bordello of Blood - Death Tales (2009) [Savoy Film]
Irgendwo im finstersten Teil Englands steht ein Freudenhaus, das von der nicht wenig gruseligen Puffmutti Madame Raven (Natalie Milner) geführt wird. Darin und Drumherum passieren mitunter nicht nur unanständige, sondern auch unerhörte Dinge. Zum Beispiel ist da die Geschichte des Rippers, um einen finsteren Typen, der daran gefallen gefunden hat mit Prostituierten blutige Spielchen zu spielen. Diese enden dann immer mit dem Tod der Damen. Was der fiese Killer aber nicht ahnt, ist dass er schon von der Schutzpatronin der käuflichen Damen verfolgt wird. Außerdem wird auch noch von Stitchgirls (Eleanor James) Schicksal gesprochen, eine Hure, die aus den Überresten mehrerer Damen zusammengenäht wurde um dem Dr. Whale (Julian Lamoral-Roberts) alle Wünsche zu erfüllen. Als dieser sich dann in die wollige Dame verliebt kommt es dann zur Tragödie. Zuletzt bekommen wir die Geschichte von Destiny (Danielle Laws) zu hören. Sie hat heute Webcamdienst und dabei ein sehr merkwürdiges und vor allem einschneidendes Erlebnis mit einem englischen Politiker, der sich einmal im Jahr richtig gehen lässt. Aus dem eigentlich ganz amüsanten Rubbelkunden wird bald eine lebensbedrohliche Situation.
Drei englische Underground Filmer kommen zusammen um ihre erste Death Tales Anthologie zu präsentieren. Bei dem ersten Death Tales Release dreht sich alles um ein altes Bordell. Mittlerweile gibt es auch schon einen weiteren Teil der Reihe, wo es um Horrorgeschichten während des zweiten Weltkriegs geht. Aber zurück zur Bordell Folge, die durch den deutschen Titel leider falsche Erwartungen schürt. An den Tales of tue Crypt Film mit dem selben Titel kommt diese Kurzfilmsammlung nämlich nicht heran.
Also Konstante zieht sich das Titelgebende Thema und damit auch die Puffmutti Madame Raven durch das Filmchen. Abgesehen davon haben alle drei Regisseure eine ganz andere Herangehensweise. Den Anfang macht Jim Eaves mit “The Ripper”. Gewalt und Sex werden hier sehr plakativ eingesetzt um den Zuschauer mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne, am Ball zu halten. Die Goreszenen sind schön comicartig drüber und es gibt auch ein paar unpassende Witzchen. Nichts spannendes aber für Gorehounds vielleicht noch ganz nett.
Weiter geht es mit “Stitchgirl” von Alan Ronald. Hierbei handelt es sich um eine abgedrehte und schön verschrobene Hommage auf “The Bride of Frankenstein”. Hinzu kommt noch ein wenig der Einfluss von Tim Burton (Doctor of Doom) durch. Vor allem Stitchgirls Look und die stimmungsvolle schwarzweiß Inszenierung. Dieser Short hat ein paar nette Dialoge, sowie eine vollkommen planlose und extrem absurde Musiknummer. Durch Julian Lamoral-Roberts wird das ganze um einiges charismatischer und auch Stitchgirl wird durch Eleanor James sehr cool dargestellt. Eleanor (H.P. Lovecrafts Saat des Bösen) ist auch mit Abstand das beste an der ganzen Anthologie.
Nach dem kurzweiligen Highlight geht alles mit dem Kurzfilm “Vice Day” zu Ende. Darstellerisch ist die Geschichte ganz gut geworden, aber die Umsetzung des ganzen ist nicht gerade toll geworden. Am schlimmsten ist aber die Handlung. Zu Beginn gibt es nette Ideen, aber das total unpassende und unsinnige Ende macht aber alles kaputt, was der Film bis dahin irgendwie richtig gemacht hatte.
Keine tolle Kurzfilmsammlung, es gibt aber ein paar nette Ideen, solide Effekte und talentierte Darsteller. Ich würde diese Death Tales Episode nicht unbedingt empfehlen, um einen Totalausfall handelt es sich dabei allerdings auch nicht. Zumindest Stitchgirl kann man als Kurzfilmfan mal gesehen haben.
Die DVD von Savoy Film hat ein ordentliches Bild und die deutsche Synchro geht schon klar. Als Bonus gibt es noch ein Making Of und einen Audiokommentar der drei Regisseure. Außerdem haben die drei noch eine sehr lustige Faketrailershow zusammengebaut und Blooper kommen noch oben drauf. Ulkig ist aber, dass man beim basteln der DVD aus Versehen den englischen O-Ton mit Mandarin verwechselt hat. Oder ich habe den Film wirklich auf Mandarin geschaut und verstehe die Sprache plötzlich perfekt.
“Remains of the Walking Dead”, “Kentucky fried Zombies”, “Zombie World War”, “Mask Maker”, “Nazi Sky”, “Humans Vs. Zombies”, “Zombie Terror Experiment” und “Zombie Driller Killer”.
4 von 10 wollige Abenteuer