Heimliche Blicke #2 (Kazé Manga)
Schon gleich zu Beginn seiner Studienzeit musste Tatsuhiko einiges hinnehmen. Dabei ist es nicht mal das Studium und das neue Leben in Tokyo, das ihn so mitnimmt, sondern seine sexy Nachbarin Emiru. Sie hat ihn nämlich gleich als er ins Studentenheim gezogen ist nackt aufgelauert und sich auf ihn gestürzt. Nun hat sie kompromittierende Fotos von ihm mit denen sie ihn erpresst. Denn in der Wand zwischen den beiden ist ein Loch, durch dass sie ihn beobachten möchte. Im Gegenzug darf er sie jeden zweiten Tag bespannen. Zuerst konnte er sich mit dieser unangenehmen Situation noch arrangieren, doch jetzt wo er in Yuri ein süßes Mädchen gefunden hat mit der er sich das Bett und so manche Herzensangelegenheit teilt, nervt ihn diese Situation doch immer mehr. Da er nicht beim Sex beobachtet werden möchte mietet er für jede Nacht mit seiner Freundin ein Hotelzimmer. Am Wochenende wird es für ihn aber noch schlimmer, denn da ist Yuri bei ihren Eltern und Tatsuhiko wird für alle Mädels, neben Emiru nämlich auch für seine Lehrerin Frau Honnami und seine Arbeitskollegin Nanami zur einfachen Beute. So stellen ihm drei hübsche Mädchen zu jeder Zeit nach und provozieren seinen Pimmel bis aufs Blut. Dabei will er doch nichts außer seiner Freundin treu zu sein.
In meinem Review zum ersten Band der Erotikreihe “Heimliche Blicke” von Wakoh Honna hatte ich noch die Hoffnung aus der Story könnte noch mehr werden als nur platter Ecchi Content. Nach diesem Band habe ich diese Hoffnung aber aufgeben, denn Emirus verkorkste Psyche, ausgefallene Fetische und tiefere emotionale Momente bleiben hier nur sehr beiläufig vorhanden und können auf ein paar wenige Seiten beschränkt werden. Der Rest ist ziemlich plumper Schmuddelkram, der wenig ausgefallen daher kommt. Im Grunde wird es mit diesem Band auch noch viel Genretypischer und klischeehafter. Trotzdem hat mir dieser Band eigentlich genauso gut gefallen wie der erste.
Wenn man sich nämlich damit abfindet wieder mal keinen Manga in der Hand zu halten, der seine Nische auf neue Höhen hieven kann, dann kann man sich sehr kurzweilig von dem Schweinkram berieseln lassen. Die Charaktere sind durch die Bank weg auf ihre eigene spezielle Weise sympathisch oder interessant und durch den wieder aufgenommenen Handlungsstrang um den wahnsinnigen und brutalen Hori kommt noch etwas Spannung und Action in die Geschichte. An der Stelle wird es dann auch ziemlich abstrus, an diesem Punkt wird aber jeder bemerkt haben was er von der Handlung zu erwarten hat und es so hinnehmen. Wer also nicht einfach nur Brüste und unsichtbare Schwänze sehen möchte und diese gerne mit etwas alberner Situationskomik serviert bekommen möchte, ist hier falsch. Alle anderen können bei Gelegenheit mal reinblättern.
Die Erotik wird gekonnt, aber auch nicht überdurchschnittlich gut inszeniert. Dabei gibt es durchaus den einen oder anderen reizvollen Moment. Meistens steht aber auch während des Aktes der eine oder andere Slapstick Augenblick im Mittelpunkt. Da wird so manche Erektion wohl im Keim erstickt, sowohl innerhalb des Manga, wie auch bei einigen Lesern. Bei den Damen ist für jeden Geschmack was dabei, Frauen und Männer mit bock auf Männern sollten aber nicht zu viel erwarten, da die männliche Fraktion nicht unbedingt den Traumwünschen ihrer Bewunderer entsprechen. Alle Zeichnungen sind durchweg solide, große Kunst gibt es nicht zu sehen und auch der Detaillgrad ist nicht der höchste, dafür gibt es aber auch keine Seite die ihren Zweck nicht erfüllt oder schlecht aussieht.
Es ist was es ist und wer genau danach sucht wird begeistert sein. Alle die nicht zur Zielgruppe gehören können sich diese Reihe aber getrost sparen. Für den Moment hat es mich jedenfalls gut unterhalten, auch wenn ich den Band sobald sicherlich nicht wieder aus dem Bücherregal kramen werde.
6 von 10 geschleckte Eise