Montag, 4. Juli 2011

Wo die wilden Kerle wohnen (2009)

Wo die wilden Kerle wohnen (2009)

Max ist ein aufgeweckter kleiner Junge, der es mit Regeln nicht so wirklich hat und seiner Mama nicht gehorchen will. Er fühlt sich unbeachtet und allein gelassen. Als seine Mama einen Abend mit ihrem neuen Freund allein haben möchte, kommt es zum Eklat zwischen den beiden und Max rennt raus in die Nacht. Er flieht sich in eine Traumwelt, in der riesige pelzige Ungetüme ihn zu ihrem neuen König kröhnen...

Ich muss gestehen, dass ich die Buchvorlage nicht kenne. Ich habe schon mal kleinere Ausschnitte gesehen, aber ganz gelesen habe ich es noch nicht. Ein Unterschied ist wohl, dass Max im Buch auf sein Zimmer gehen muss und von da aus zu Carol und den anderen startet. Im Film läuft er weg und findet ein Boot, mit dem er zu der Insel segelt.
„Wo die wilden Kerle wohnen“ erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die durch die „erdige“ Farbgebung nur unterstützt wird. Es ist permanent eine gewisse Traurigkeit präsent, die dem Film sehr gut steht. Die Traurigkeit wird wohl durch Max' Situation daheim bedingt, da die wilden Kerle allesamt einzelne Aspekte seiner Persönlichkeit oder auch Personen seines Alltags wie z.B. seine Schwester darstellen. Da rührt - neben der wirklich überwältigenden visuellen Umsetzung - auch der große Reiz des Films her, so dass man ihn immer wieder schauen möchte. Es ist einfach sehr interessant, wie Max versucht, alle unter einen Hut zu bringen und Glück und Frieden für alle herzustellen. Allerdings muss er dabei feststellen, dass ein derartiger Zustand zwar kurz aber nie wirklich anhaltend zu etablieren ist.
Die visuelle Umsetzung ist wie gesagt überwältigend. Die wilden Kerle sind so liebevoll gemacht, dass man am liebsten mit Max auf die Insel will. Die Gesichtsanimationen sind teilweise so realistisch, dass ich beim ersten Schauen wirklich angestrengt überlegen musste, wie zum Geier die das gemacht haben. Für Animatronics sind sie viel zu detailreich und für CGI einfach zu realistisch. Zumindest habe ich das damals gedacht und ich musste mich eines Besseren belehren lassen. Was sie sonst so mit den Kostümen anfangen ist ebenfalls schierer Wahnsinn. Da werfen sich die Kerle durch die Gegend und rasen durch den Wald, als wenn die Teile nichts wiegen oder die Bewegung nicht einschränken würden. Ich habe mir leider noch nicht das Making-Of angeschaut, aber ich bin wirklich gespannt.

Der Film ist Pflicht für jeden, der sich ein wenig Kind in sich bewahrt hat...oder eben noch Kind ist. Allein schon weil Krach und Raufereien Spaß machen.

9,3 von 10 auf einem Haufen schlafende pelzige Dinger