Montag, 4. Juli 2011

Sherlock Holmes - Die Liga der Rothaarigen / Blutbuchen (Lagato)

Sherlock Holmes - Die Liga der Rothaarigen / Blutbuchen (Lagato)

Zwei CDs, Zwei Fälle des bekanntesten Detektivs aller Zeiten. In diesem Fall als Hörbuch mit nur einem Sprecher und ohne sonstigen Schnickschnack.

CD 1 – Die Liga der Rothaarigen

Der Pfandleiher Jabez Wilson wendet sich wegen einer sehr ungewöhnlichen Angelegenheit an Sherlock Holmes. Auf Drängen eines seiner Angestellten hat er ein Angebot für eine Halbtagbeschäftigung angenommen, bei der für eine unwahrscheinlich leichte Aufgabe reichlich entlohnt werden soll. Ungewöhnlich ist hierbei auch,dass vor allem seine roten Haare das Hauptkriterium für seine Anstellung sein sollen. Nachdem er eines Tages das Haus der „Liga der Rothaarigen“, wie sich seine Arbeitgeber nennen, verschlossen und scheinbar verlassen vorfindet, sieht er sich als Opfer eines schlechten Scherzes und beschließt die genaueren Beweggründe dieser Liga aufdecken zu lassen.
CD 2 – Blutbuchen
Auch im zweiten Fall geht es um ein Arbeitsangebot mit recht seltsamen Konditionen. Hier nun soll die arbeitslose Ms.Violet Hunter als Gouvernante auf dem Anwesen „The Copper Beeches“ (dt.: Rot- oder auch Blutbuchen) eine Stelle antreten. Voraussetzung ist aber, das sie sich ihre langen, braunen Haare zu einer Kurzhaar schneiden lassen soll, sowie ein von ihren Arbeitgebern, der exzentrischen Familie Rucastle , ausgewähltes Kleid tragen soll. Bevor sie die Stelle jedoch antritt, konsultiert sie zunächst Sherlock Holmes und Dr. Watson, die ihr ihre Hilfe zusichern, falls sich für sie irgendwelche Gefahren bestehen sollten. Ein Versprechen, dass das Duo bereits nach kurzer Zeit einlösen soll.


Das es sich bei dieser Veröffentlichung um zwei Fälle handelt, bei denen Arbeitsangebote und Haare eine wichtige Rolle spielen ist wohl kaum einem Zufall zuzuschreiben. ;) Generell finde ich es schon recht amüsant, dass wirklich zwei Geschichten um Sherlock Holmes existieren, die beide eine doch recht abwegige Grundlage haben. Zwar entwickeln sich beide Fälle in komplett unterschiedliche Richtungen, aber die Idee ist schon recht ähnlich.
So unterschiedlich die Richtungen sind in die sich die Fälle entwickeln, so unterschiedlich sind auch die Stimmungen die erzeugt werden. Während die erste Story noch den recht typischen Ton einer Sherlock Holmes Geschichte aufweist, erscheint mir „Blutbuchen“ als wesentlich düsterer und weniger mit dem typischen Witz ausgestattet, als sonstige Fälle. In Bezug auf die Auflösung des Falles ein nachvollziehbarer Schritt. So finde ich es auch sehr interessant beide Fälle gegenübergestellt zu bekommen. Der Kontrast der hierbei ensteht ist nicht zu verachten, auch wenn wohl eher die Gemeinsamkeiten der Geschichte der Beweggrund für eine gemeinsame Veröffentlichung gewesen sein dürfte. Ich fand jedenfalls beide Geschichten sehr unterhaltsam, auch wenn ich die Auflösung von „Die Liga der Rothaarigen“ schon immer ein wenig merkwürdig, wenn nicht sogar als ziemlich weit hergeholt, empfand.

Wie bereits gesagt handelt es sich hierbei um Hörbücher ohne jeglichen Schnickschnack also ohne Geräusche und auch komplett ohne Musik, nicht mal als Intro. Ob das dem einzelnen Hörer gefällt oder nicht muss jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls hatte damit kein Problem. Probleme hatte ich dann schon eher mit der Wahl des Sprechers. Das beruht allerdings eher auf einer persönlichen Aversion gegenüber Olaf Pesslers Stimme. Ich will dem Mann hier nicht zu nahe treten, aber ich mag seine Stimme einfach nicht ebenso wenig, wie seine Sprechweise, die auf mich stellenweise ein wenig unnatürlich wirkt. Allerdings muss ich ihm zugute halten, dass er den Witz, den Sherlock Holmes Geschichten ausmachen, auf treffliche Weise rüberbringt.

Alles in Allem ist diese Doppel CD auf jeden Fall es wert mal reinzuhören, vor allem wenn man zur Abwechslung mal ne Hörbuchfassung zu Sherlock Holmes anstatt eines Hörspiels genießen möchte.

6,8 von 10 Rotschöpfen