Vom Irrsinn des Lebens: Woody Allen in Comic Strips (Knesebeck)
Woody Allens Welt, aus der Sicht des Comiczeichners Stuart Hample ist seit bereits einiger Zeit im Knesebeck Verlag erhältlich. Zeit also, dass ich mich endlich mal damit auseinandersetze, da ich sonst von Allens Filmen ja sehr angetan bin.
Woody Allens Welt, aus der Sicht des Comiczeichners Stuart Hample ist seit bereits einiger Zeit im Knesebeck Verlag erhältlich. Zeit also, dass ich mich endlich mal damit auseinandersetze, da ich sonst von Allens Filmen ja sehr angetan bin.
Den Auftakt zum Band bildet erstmal eine lange und detailreiche Einleitung von Stuart Hample, in der er von seinem Werdegang und seinem Aufeinandertreffen mit Woody Allen und den Einfluss von Allens Manager Jack Rollins berichtet. Das Ganze ist zwar ein wenig zu ausufernd für meinen Geschmack, wartet aber doch mit der ein oder anderen interessanten Info auf.
Gefolgt wird dieser Teil von einem ergänzenden Vorwort/Comic von R. Buckminster Fuller, das mit wissenschaftlich-philosophischen Erläuterungen aufwartet und mit seiner Abgedrehtheit und seinen Aussagen auf voller Linie punkten kann.
Dann geht es also endlich zu den eigentlichen Comicstrips, die in der Zeit von 1976 bis 1984 entstanden sind. Allerdings wird hier nicht chronologisch vorgegangen, sondern die Comics werden in verschiedene Themenkomplexe unterteilt. Diese Unterteilung empfinde ich als nicht gerade glücklich gewählt, da ich es lieber gesehen hätte, wenn man als Leser die optische wie inhaltliche Entwicklung der Strips hätte mitverfolgen können. Desweiteren stellt sich durch diese Bündelung auch gerne mal Langeweile ein, wenn man 20 Strips hintereinander liest, die sich nur mit glücklosen Flirtversuchen auseinandersetzen und dann wieder ein Haufen Strips um Woodys Therapiesitzungen. Eine rein chronologische Reihenfolge hätte den Abnutzungserscheinungen der einzelnen Themenkomplexe entgegenwirken können.
Auch der Humor ist zwar nicht komplett daneben, aber auch hier wäre einiges zu verbessern gewesen.So kann man sich als Leser des Eindrucks nicht erwehren, dass Hample hier die Strips häufig zu einem schnellen Abschluss bringen wollte, was oft in ziemlich mäßigen Kalauern resultiert. Eine Vorgehensweise, die mich ein wenig an Woody Allens Stand Ups erinnert, allerdings ohne deren Charme. Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden: Es macht tatsächlich viel Spaß die Strips zu lesen, allerdings wünschte ich mir oft ein wenig mehr von Allens feinem Gespür für Gags, die auch nicht immer sofort offensichtlich sind.
Alles in Allem aber eine durchaus interessante Werkschau, die es verdient hat, mal einen Blick auf sie zu werfen, auch wenn sie es nicht ganz schafft den Geist Woody Allens einzufangen. Aber ganz ehrlich: Wer, außer Allen selbst, wäre dazu in der Lage?
7,2 von 10 Stadtneurotikern