DC Premium 75: Batman - Joker’s Asylum II (Panini)
In diesem Trade von Panini findet ihr alle 5 One Shots der Miniserie “Joker‘s Asylum II”.
Nachdem der Joker schon vor ein paar Jahren kleine Geschichten über seine Nachbarn in Arkham erzählt hat, nimmt er jetzt tief Luft für die Zweite Runde. Wieder widmet er sich 5 tragischen Geschichten seiner Mithäftlinge, da wären Mad Hatter, Harley Quinn, Killer Croc, Riddler und Clayface. Der Hatter versucht vom Tee und von „dieser Geschichte“ wegzukommen, als er dann aber ein Mädchen trifft das Alice heißen sollte aber in Wirklichkeit den Namen Cathryn trägt, gerät seine kleine Welt erneut durcheinander und er wird rückfällig. Harley steht kurz davor wieder freigelassen zu werden, bricht aber trotzdem aus. Es ist nämlich Valentinstag und sie will natürlich bei Mr. J sein, der wurde aber von einem Mafiosi entführt. Killer Croc reißt sich im ursprünglichen Sinne los von seinen Fesseln, denn er reißt sich wirklich die Hände ab um zu fliehen. Er flieht durch die Kanalisation bricht aber später auf der Strasse zusammen. Ein Gangsterpärchen rettet ihn, da sie hoffen mit Crocs Hilfe die Macht in der Unterwelt an sich bringen zu können. Der Riddler ist verzweifelt, denn er hat ein Rätsel entdeckt das nicht mal er lösen kann: Das Herz einer Frau. Und so versucht er alles um sie zu erobern, sogar mit den Verbrechen würde er für sie aufhören. Zu guter Letzt, verteidigt Clayface die Ehre von alten Monsterstreifen vor hochnäsigen Kinobesuchern.
Irgendwie handeln alle diese Geschichten von der Liebe, Hatter sucht seine Alice, Harley ihren Joker, Croc wird zum ersten Mal trotz seines Äußeren von einer Frau beachtet, der Riddler tut alles für die Liebe und Clayface verteidigt seine große Liebe. Auf den ersten Blick sind alle Geschichten ganz gut, nur die Umsetzung stimmt nicht immer.
Vom Artwork her ist alles auf hohem Niveau kein Wunder bei Zeichnern wie Keith Giffen, Cliff Richards und Kelley Jones. Wobei nur Giffen und Richards versuchen etwas Besonderes in ihre Zeichnungen einzubringen. Giffen schafft es durch viele lustige Ideen und Spielereien die Geschichte visuell interessanter zu machen als sie eigentlich ist und Richards kann durch seine düstere Arbeit an der Croc Story ein wenig über Plot Holes hinwegtäuschen.
Von den Geschichten an sich bin ich nicht ganz überzeugt. Warum nimmt die Polizei den Hatter nicht gleich fest? Oder haben sie den Plan nur dazu verfasst um den Hatter so lange mit seiner Psychose zu konfrontieren bis er durchdreht und sie ihn wieder festnehmen können. Letzteres wäre ziemlich uncool aber eigentlich die einzige Erklärung. Da haben mir Landry Quinn Walkers Arbeiten an Batman: Brave and the Bold besser gefallen. Trotzdem ist diese Episode schon allein wegen dem Artwork lesenswert.
Weiter geht’s mit Harley. Einmal mehr rennt sie ihrem Mr. J hinterher. Schon oft gelesen, aber was noch schlimmer ist, ist das hier irgendwie was nicht stimmt. Die Mafia kann ohne Probleme den Joker entführen und festhalten? Keiner seiner Handlanger holt ihn da raus und er muss auf Harley warten? Auch etwas merkwürdig ist die Szene in der verschiedene Untergrundbosse zusammensitzen und Lose versteigern. Der jenige der das Gewinner los erwirbt, darf mit dem Joker machen was er will. Erstmal ist es unglaubwürdig das die Mafia jetzt auch noch die Ruhe weg hat und der Joker sich auch nicht dann befreien kann wenn er ständig hin und her transportiert wird und dann ist da noch der Punkt das Harley die ganze Zeit mitten im Publikum sitzt und die anderen sie erst bemerken als sie beginnt rumzubrüllen. Keiner der anwesenden hat gemerkt das eine Frau in diesem Aufzug den Raum betreten hat? Und das obwohl sie gerade über den Tod ihres Freundes verhandeln? Sehr merkwürdig.
Genauso komisch geht’s in der Killer Croc Ausgabe vor. Alles läuft plausibel und spannend ab bis Croc verraten wird. Er soll dazu benutzt werden den alten Chef zu töten, soweit eine gute Idee. Nachdem er das aber getan hat versuchen die Verräter auch Croc zu töten. Macht überhaupt keinen Sinn. Wenn man selbst nicht in der Lage ist einen mächtigen Feind zu töten ist es klar das man sich etwas ausdenken muss. Also falls wir glauben das es so ist das die Verräter nicht in der Lage sind den Chef zu töten, dann macht es Sinn Croc dazu zu benutzen. Allerdings versuchen sie danach sofort auch Croc zu erschießen. Wenn ihr eh jemanden erschießen wollt hättet ihr einfach den Chef von Anfang an erschießen können und ihr hättet euch die Arbeit gespart. Schließlich haben sie einen gesamten Monat darauf verwendet Croc zum Killer zu machen. Und wenn sie selbst nicht in der Lage waren den Chef zu töten warum glauben sie dann das sie gegen Killer Croc eine Chance haben. Schade um dieses riesige Loch in der Handlung, denn etwas besser geschrieben hätte es locker die Beste Story des Hefts sein können. Gerade da das Ende doch sehr emotional geraten ist.
Die Riddler Story ist gut gemacht. Ein klasse Spagat zwischen Drama und Komödie, voll mit Gastauftritten der fiesesten Typen in Gotham. Sehr gelungen.
Auch an der Clayface Geschichte ist nichts auszusetzen. Es geht teilweise weit zurück in die Vergangenheit des verhinderten Schauspielers und auch Joker als Erzähler wird hier voll ausgenutzt. Ebenfalls sehr schön ist der Symbolismus. Kleine Details, wie das Batmans erster Auftritt in der Ausgabe vor einem Zorro Poster stattfindet, während Clayface vor einem Poster eines Monsterfilms steht.
Insgesamt schon ein solider Sammelband, mich stören nur die Flüchtigkeitsfehler in den Erzählungen. Alles nur Kleinigkeiten die man mit ganz wenig Aufwand plausibel hätte gestalten können. Als Fan der Batman Vaillains hatte ich trotzdem viel Spaß und wenn man sich nicht an den genannten Punkten aufhängt kann man auch ohne weiteres viel Freude an den Storys haben.
6,6 von 10 Kirschen