Dienstag, 22. November 2011
Rainald Grebe & das Orchester der Versöhnung 18.11.2011 Ostseehalle - Kiel
Rainald Grebe & das Orchester der Versöhnung 18.11.2011 Ostseehalle - Kiel
Geil, Grebe hat Pata Pata gespielt!
Es gibt viel zu promoten, nicht nur das neue Live Album ist erschienen sondern auch das Album "Zurück zur Natur" ist jüngst heraus gekommen. Und wie es sich da gehört, tourt Rainald Grebe mit seinem Orchester der Versöhnung durch neue und alte Bundesländer und macht dabei auch in der kieler Ostseehalle, die neuerdings den Namen des bösen Konzerns trägt und eine Arena (leider ohne Gladiatoren und Löwen, und zudem noch wesentlich kleiner) ist, Halt.
Nachdem wir uns unsere Ehrenkarten (geiler Name, ey) abgeholt haben, suchen wir unsere Plätze und machen es uns gemütlich, naja sagen wir so wir geben unser Bestes nicht von den winzigen Plätzen in die Reihe vor uns zu stürzen. Trotz der äußerst ungemütlichen Sitzgelegenheiten, die höchstens Handball Hooligans und Pferdebesamern gerecht werden dürften, muss man der Ostseehalle lassen, dass alles reibungslos geklappt hat und die Ordner einen wirklich guten Job gemacht haben. Im Gegensatz zu den Securitys der Kieler Pumpe waren sie nicht nur nett sondern auch noch total hilfsbereit, es gibt eben doch noch Menschen die Spaß an ihrem Job haben und nicht völlig hochnäsig werden nur weil sie was zu sagen haben.
Kurz nachdem wir Platz genommen haben, ging es auch schon los mit Serge der uns im Hochzeitskleid mit Regenrohr Didgeridoo zu unterhalten wusste. Gemeinsam mit einem der Streicher startet Herr Grebe sein Warmup Programm. Er wälzt sich auf dem Boden, präsentiert uns Chartsongs und überlegt warum genau diese so viel Erfolg haben, und zwischendurch führt er immer wieder angeregte Unterhaltungen mit dem Geiger der doch eigentlich vor dem Auftritt nur in Ruhe seine Zeitung lesen wollte. Dann kommt auch der Rest des Orchesters dazu und es kann losgehen. Zu hören bekommen wir Stücke aus den neuen Alben und zwischendrin jede Menge Klamauk und Slapstick, die das stark Kieler Woche lastige Puplikum zum Jolen bringen. Immer wieder fühlen sich die Volksmusik nahen Zuschauer dazu animiert aufgeregt mit zu klatschen, obwohl das absolut überflüssig ist, und bei Witzchen über Hoden mutiert der Mann hinter und zum spät pubertären Fohlen und wiehert freudig. Seine Sitznachbarin hingegen hat schon soviel Sekt intus das sie jedes zweite Wort aus Richtung Bühne mit eine "HäääHä" kommentiert und später nur noch "Sachsen-Anhalt" sagen kann. Auch die schon vor dem Konzert betrunken Hooligan Prolls in den oberen Rängen müssen immer wieder unaufgefordert dazwischenrufen, aber das Publikum kann man sich ja leider nicht aussuchen und die Kieler sind nun mal leider sehr eigen. Nach einer kurzen Pause geht es nochmal ordentlich zur Sache und zusammen mit den etlichen Zugaben, bei denen wir auch endlich ein paar alte Songs (wie z.B. "Der Präsident") zu hören bekommen, kommt das Konzert auf gute 3 Stunden. Und die haben sich nicht nur wegen Rainald Grebe gelohnt, denn die Band ist wirklich große Klasse. Alles großartige Musiker die Spaß am Spielen haben und ihre Instrumente super beherrschen. Das Programm hingegen war leider ein wenig flach. Ich kenne bisher nur seine Cds und mag besonders die melancholischen und die cleveren nicht so offensichtlich lustigen Stücke, davon gab es aber nicht mal eine Hand voll zuhören.