Marie Jones (Anastasia Hille) lebt in Kalifornien, geboren ist die Filmproduzentin allerdings in Russland und wurde als Baby von ihrer Adoptivmutter nach Amerika gebracht. Jetzt wo sie erwachsen ist und fest im Leben steht verlässt sie ihre Tochter um herauszufinden wo sie herkommt. Sie lässt sich von einem Truckfahrer mitnehmen und zu der abgelegenen Farm in Russland bringen die ihr Geburtshaus sein soll. Schnell bekommt sie das unangenehme Gefühl verfolgt zu werden und wirklich, da ist noch ein anderer Mann (Karel Roden). Der Mann erzählt ihr das sie Zwillinge sind und er auch in das Haus gekommen ist um etwas über seine Vergangenheit zu erfahren. Doch es scheint außer den beiden doch noch jemand im Haus zu sein und plötzlich werden sie von sich selbst verfolgt. Allerdings sind ihre anderen Persönlichkeiten schon tot. Nicht nur das, nun ist es ihnen auch noch unmöglich das Haus zu verlassen. Ein Kampf gegen sich selbst, gegen ihr Schicksal und ihre Vergangenheit beginnt.
Vom spanischen Regisseur Nacho Cerdà kommt ein Horrorfilm der nicht in unsere Zeit passen will. Nichts erscheint modern, der Fokus liegt auf den Charakteren und deren Emotionen. Es geht darum dem Schicksal entfliehen zu wollen es aber nicht zu schaffen selbst wenn man weiß wovor man weg läuft. Die beiden Hauptfiguren, die fast den gesamten Film über ohne Unterstützung dritter agieren irren auf der Suche nach Hinweisen auf ihre Geburt durch das Haus immer auf der Flucht vor sich selbst. Da kann man einiges hineininterpretieren, soll man wohl auch. Schließlich wird das Haus selbst zu einem Charakter und zeigt den beiden Opfern auf das es keinen Weg aus der eigenen Haut gibt.
Schauspielerisch ist das sehr gelungen. Schön auch das mal keine Teenager durch einen Wald laufen, sondern erwachsene Menschen. Apropos Wald: dazu fällt mir noch ein das der Film es schafft eine derart dichte Atmosphäre aufzubauen, das selbst ein Wald während des Tags unheimlich wirkt. Dafür sorgen nicht nur die oft ungewöhnlichen und fast immer sehr effizienten Kamerawinkel, sondern auch der wundervoll passende melancholische Soundtrack.
The Abandoned gefällt mir wirklich äußerst gut und ich habe absolut nichts zu meckern. Ein Horrorfilm wie sie heute nur noch sehr selten gemacht werden. Mit einem durchdachten und emotional packenden Plot, allerdings ohne die Möglichkeiten der aktuellen Technik zu vergessen.
Neben dem Film bietet die Blu-ray noch den Trailer auf deutsch und englisch. Außerdem noch eine Bildergalerie und ein Making of.
9,2 von 10 verlorene Mütter
