Amityville Horror (1979)
Das frisch verheiratete Ehepaar George und Kathy Lutz, zieht gemeinsam mit Kathys drei Kindern aus erster Ehe in ein altes Haus in Amityville an der Küste Long Islands. Was die Familie noch nicht weiß ist, dass die vorherigen Bewohner des Hauses ein Jahr zuvor grausam ums Leben gekommen sind. Damals wurde der Vater langsam wahnsinnig und tötete seine Familie. Aber auch bei den Lutzes kommt es zu geheimnisvollen und geisterhaften Geschehnissen. Ein Geist scheint mit der jüngsten Tochter Kontakt aufzunehmen und George entwickelt eine ungesunde Vorliebe für scharfe Äxte.
1974 tötete Ronald DeFeo seine Familie nachts mit einer Schrotflinte. Ein Jahr später zog die Familie Lutz in deren altes Haus im Örtchen Amityville auf Long Island. Nur 28 Tage blieben sie dort, bevor sie Hals über Kopf aus der Immobilie auszogen und alle ihre Habseligkeiten hinter sich ließen. Später gab die Familie an Opfer von paranormalen Phänomenen geworden zu sein. Unter anderem redeten Stimmen dem Vater ein seine Familie zu töten. Die Presse machte aus den Vorfällen natürlich eine große Story und auch ein Film sollte nicht lange auf sich warten lassen. So kam es das Stuart Rosenberg nur ein paar Jahre Später für MGM die Geschichte verfilmte. Allerdings mit einigen kleinen Änderungen um die Handlung anzuheizen. So bleibt es nicht ganz so blutleer wie in den wirklichen Geschehnissen und auch ein Priester wurde hinzu gedacht. Ein Schelm, wer sich dabei denkt dieser wäre nur dabei um ein wenig vom Exorzismus Ruhm abzustauben.
James Brolin und Margot Kidder (Black Christmas) in den Hauptrollen können durchaus gefallen. Kidder ist wie meist recht überzeugend und Brolin steht ihr da nur wenig nach. Nur manchmal wirkt er unfreiwillig komisch, wenn er spielen soll das er immer wahnsinniger wird. Gelungen und fesselnd umgesetzt sind vor allem der erste und der dritte Akt. Gleich zu Beginn wird die Spannung gut aufgebaut indem man immer wieder kurze sehr abgehakte Flashbacks zu den Morden einbaut, während Familie Lutz dabei ist ins Haus zu ziehen. Beim Finale klotzt man dann noch ein wenig mit Effekten. Wohl jedem in Erinnerung bleibt dabei vermutlich jedem wie die Wände beginnen zu bluten. Eine sehr effektiv inszenierte Szene. Was jedoch nicht so gut funktioniert ist der Weg zu diesem Finale.
Wie schon gesagt kommt die Veränderung des Vaters oftmals recht amüsant rüber. Sollte aber eigentlich nicht der Fall sein wenn ein Mann von Stimmen befohlen bekommt seine Familie zu töten. Der Rest besteht zum Großteil daraus zu versuchen die Spannung aufzubauen. Dazu wird mit Fenstern geklappert. Eine größere Menge Bargeld verschwindet, Stühle bewegen sich und ähnliches. Kann unter Umständen wirkungsvoll sein, ist es aber nur selten und hier eben nicht. Irgendwo dazwischen stehen die Szenen in denen die kleine Tochter dem Geist näher kommt. Da funktioniert das gemächliche Tempo schon eher. Der Exorzismus Part wirkt sehr merkwürdig und total aufgesetzt, nur die Fliegen sind als Stilmittel recht effektiv.
Der erste der acht Amityville Filme, Remake, Asylum Version und Dokus nicht mit einberechnet, ist meiner Meinung nicht so gut, wie er bei den Meisten wegkommt. Schlecht ist der Film deshalb aber noch lange nicht. Nur eben nicht so toll wie viele ihn in Erinnerung haben. Horrorfans sollten ihn trotzdem auf jeden Fall gesehen haben, aber vermutlich hat das so gut wie eh jeder schon.
6,8 von 10 rote Zimmer