Django - Einladung zum Totentanz (1968) [Savoy Film]
Rio Venado ist ein kleiner Ort an der mexikanisch texanischen Grenze. Der Ort wird beherrscht von einem mitunter blutigen Bandenkrieg zwischen den Männern von Mulligan (Mimmo Palmara) und denen des Mexikaners Tiranas (Furio Meniconi). Der ortsansässige Sheriff Joe (Dragomir 'Gidra' Bojanic) hängt seit einem Schicksalsschlag nun schon seit Jahren an der Flasche. Den Frieden des Ortes irgendwie aufrecht zu erhalten hat er schon lange aufgegeben. Als ein fremder Neuling (Jean Sobieski) in die Stadt reitet, gibt dieser sich als Hilfssheriff aus, der alles daran setzt die Gewalt zu beenden. Noch weiß aber niemand etwas von seinem geheimen Racheplan, den er Tequila Joe erst in einem nüchternen Moment offenbaren will.
Sicherlich ist ”...e venne il tempo di uccidere” kein großer Höhepunkt des Italo-Westerns und es gibt auch ein paar nicht so passende Momente, insgesamt ist der Film aber ein schönes Kleinod des Genres. Unbestritten das Beste an diesem Film ist ganz klar Gidra (Ein Loch in der Stirn) als der versoffene und vollkommen abgeranzte Sheriff. Sein Charakter hat einiges an Potential und er kann dieses vollkommen ausschöpfen. Die Figur gibt echt viel her und durchläuft so ihre Höhen und Tiefen während des Films. Ähnlich wie Hauptfigur Burt, der Jean Sobieski (Nackt über Leichen) zwar Leben einhaucht, sie aber nicht vollkommen ausfüllen kann. Er spielt teilweise etwas dröge und zuweilen ein wenig zu uncharismatisch oder glatt. Jedenfalls gefällt er mir nicht zu sehr.
Zudem sind die Studioaufnahmen von der Qualität her sehr schwankend. Einige Kulissen, wie zum Beispiel das total heruntergekommene Sheriffbüro macht einiges her. Dann sind da aber wieder andere Orte die total schnöde aussehen und dem Auge nichts zum schweifen lassen präsentieren. Die Gewalt ist nicht sehr grafisch, wirkt aber trotzdem so manches mal härter als sie eigentlich ist. Die Nebenfiguren sind zum Teil nicht so interessant wie sie sein sollten und ein paar Szenen wirken auch mal etwas unfreiwillig komisch. Insgesamt aber ein feines und recht kurzweiliges Filmchen.
Das Bild dieser Savoy Film DVD ist überaus gut geworden. Man sieht dem Film sein Alter nicht an. Auch der deutsche, englische und italienische O-Ton ist gut verständlich aber nicht auf gleichem Niveau mit dem tollen Bild. Diese Version ist unzensiert und enthält daher einige Szenen auf italienisch, die bisher in den deutschen Veröffentlichungen fehlten, aber untertitelt wurden. Das Wendecover ist gehört zur Grundausstattung, aber als Bonus gibt es dann noch den deutschen Vorspann, sowie den englischen und italienischen Trailer. Hinzu kommen noch Trailer zu “Arizona Colt”, “Django spricht kein Vaterunser” und “Escondido”.
6,4 von 10 Joes die nach alkoholischen Getränken benannt wurden