Mark Brandis - 25 - Raumposition Oberon (Folgenreich)
Aus Commander Mark Brandis ist nun Vormann Brandis, denn nach wochenlangen Verhandlungen wurden ihm endlich ein paar Raumschiffe zugesprochen, mit denen er jetzt seine Rettungsflotte, die Unabhängige Gesellschaft zur Rettung Raumschiffbrüchiger, kurz UGzRR, zum nutzen der Menschheit einsetzen kann. Endlich keine Bürokratie und keine Kampfeinsätze mehr und er kann endlich all den verunglückten Menschen helfen, für die sich keine der beiden Großmächte interessiert. Die Gründung der Rettungsflotte kommt direkt zur richtigen Zeit, denn genau im selben Moment sprengen die asiatischen Republiken eine nicht mehr Einsetzbare Weltraumstation. Das Problem dabei ist nur, das sie damit auch eine riesige Splitterwolke erzeugt haben, die alles in ihrem Weg pulverisieren wird. Nur Mark Brandis und seine Unterstützer werden die Menschen retten können die auf nahegelegenen Stationen leben. Nachdem eine erste Mission relativ glatt läuft kommt es danach, bei der Evakuierung eines Weltraumklosters zu Komplikationen. Denn egal wie Brandis es anstellen wird, sie haben nicht genug Schiffe um alle beim ersten Anlauf zu retten und falls sie ein zweites mal zurück fliegen sollten, geraten sie auf jeden Fall mitten in den Trümmerhagel.
Die neueste Episode der Science-Fiction Serie Mark Brandis lässt uns den Helden zum ersten mal in seiner neuen Position als Vormann erleben. Diese lässt die Folge natürlich weniger Actionreich als sonst manchmal erscheinen und fokussiert die Handlung auf die dramatische Rettungsaktion. Es gibt auch keine Weltraumschlachten oder sonstige geplänkel, nur ein paar politische Unstimmigkeiten, die allerdings nicht zum Thema gemacht werden, sondern lediglich im Hintergrund angedeutet werden. Abgesehen von dem packenden Finale wird die Handlung von den starken Dialogen getragen, die es ein weiteres mal schaffen den Zuhörer in eine Zukunftsvision zu katapultieren die zwar noch recht weit entfernt ist, aber in allen ihren Facetten glaubhaft erscheint. Die Handlung ist keinesfalls unrealistisch und greift letztlich auch nur reale Probleme auf, die es auch bei uns in ähnlicher Form gibt. Zuständigkeitsfragen bei Rettungen auf hoher See sind genauso realer Alltag, wie die immer größer werdende Gefahr durch Schrottteile in der Erdumlaufbahn.
Hinzu kommt ja noch, dass die Figuren real wirken und wie echte Menschen handeln. Es passieren fehler, es gibt auch mal kleinere Unstimmigkeiten, lockere Momente und auch Humor, wobei all dies nur selten wie geschrieben wirkt und meistens sehr glaubwürdig rüberkommt. Zu verschulden ist Punkt auch den wie immer tollen Sprechern. In der Hauptrolle ist natürlich wie immer Michael Lott zu hören, der seine Rolle ebenso gut verkörpert wie seine Begleiter Martin Keßler, David Nathan und Claudia Urbschaft-Mingues. In weiteren Rollen fallen Robert Vogel, Dietmar Wunder und Mira Christene Mühlen hof, sowie Dorothea Anna Hagena positiv auf. Hinzu kommen noch zwei talentierte Gastsprecher zu den altbekannten Sprechern und zwar Maja Maneiro und der großartige Jürgen Thormann, der unter anderem auch die deutsche Stimme von Michael Caine und Ian McKellen ist. Zuletzt muss noch ein weiteres mal erwähnt werden, dass die asiatischen Figuren auch wirklich von asiatischen Sprechern gespielt werden, wodurch uns die schrecklichen falschen Akzente erspart bleiben. Danke noch mal dafür. Genauso wie auch an der Handlung gibt es bei den Sprechern nichts zu meckern.
Auch beim letzten Punkt, der musikalischen Untermalung und den Geräuschen, hab ich nichts zu mosern. Gefällt mir alles super, klingt hochwertig und ist stets stimmig. Es kommt einige Male eine mitreißende Stimmung auf. Mir gefällt auch jedes mal wieder, wie es geschafft wird eine satte Soundkulisse aufzufahren, die Weltraumatmosphäre erzeugt ohne dabei jemals in “PEWPEWZAP” Gefilde abzudriften. Wer also nur irgendwie etwas mit Science-Fiction anfangen kann, kommt auch um diese Episode nicht herum.
8,9 von 10 Richtungen um auf den heiligen Berg zu steigen