Mond über Parador (1988) [Schröder Media]
Der zweitklassige Schauspieler Jack Noah (Richard Dreyfuss) hat eine Rolle in einer Produktion ergattern können, die im kleinen Inselstaat Parador gefilmt wird. Als dann aber der Diktator Alphonse Simms verstirbt, fürchtet der Polizeidirektor der Bananenrepublik um seine Stellung im steht. Damit aber alles beim alten bleibt, soll Jack den Diktator ersetzen und in dessen Rolle schlüpfen. Zuerst wehrt er sich gegen diese irrsinnige Idee aber es bleibt ihm letztlich nichts anderes übrig als mit zumachen. Nach kurzer Zeit beginnt er sich an sein neues “Engagement” zu gewöhnen und er verliebt sich sogar in die Geliebte des Verstorbenen. Dabei stellt sich immer mehr heraus, dass er gar kein so schlechter Diktator ist und ganz aus Versehen macht er einiges besser im Land.
20 Millionen Dollar hatte Paul Mazursky für diese Komödie zur Verfügung, die letztlich gerade mal die Hälfte wieder einspielte. Der Titel lockt auch nicht unbedingt einen Hund vorm Ofen hervor und die Zusammenfassung klingt auch eher nach einer Blödelei mit vielen Kostümszenen und so weiter. Daher war ich dann doch ein wenig erstaunt als ich dann feststellte, dass da doch noch ein bisschen mehr war als nur eine Mainstream Komödie aus den Achtzigern.
Einige der Witzchen sind dann doch überraschend dunkel und teilweise schon gemein zynisch. Genauso stellt das Skript ein paar intelligente Beobachtungen zu totalitären Regimes an und schafft es trotzdem noch leichfüßig zu bleiben. Der Oberhammer war es zwar trotzdem nicht, aber zumindest hat die Story einige durchdachte Momente und schnappt sich nur selten den leichtesten Joke. Die Machart ist zudem auch noch äußerst solide und neben Richard Dreyfuss (Piranha 3D) bekommt ihr noch eine gute Performance vom schmerzlich vermissten Raul Julia (Street Fighter) und dann gibt es noch einen Cameo von Sammy Davis Jr., der sich selbst spielt.
Wer also auf leichte Komödien steht und angewiedert ist von den ganzen Blödelkram, sollte mal reinschauen. Ich hatte eine ziemlich gute Zeit und musste auch einige male schmunzeln. Es gibt sicherlich auch sehr viel schlechtere Parodien auf Muammar al-Gaddafi. Zum Beispiel ihn selbst.
Das Bild ist in Ordnung und die deutsche Synchro durchaus gut. Man kann den Film jetzt auch in der “Hollywood Legenden Collection” von Schröder Media finden, in der sich neben diesem Film auf den beiden Discs noch “Mistress”, “Mr. Baseball”, “Blast - Wo die Büffel röhren”, “Dr. Detroit” und “Ghost Dad” befinden.
6,4 von 10 schöne Tage in Nürnberg