Das Jungfrauenspiel (Lagato)
Der Graf Roger Ashton und seine Frau Marianna mussten ins französische Exil gehen, da die Brittanische Regierung herausgefunden hat, das der Graf wichtige Informationen an den Feind weitergegeben hat. Als die beiden versuchen zurück nach England zu gelangen um ihren Sohn zurückzuholen werden sie beide gefangengenommen. Roger stirbt unter Folter, da er nicht verraten möchte wer „Der Greif“ ist, während seine Frau Marianna beteuert nichts von den Untaten ihres Mannes gewusst zu haben. Die englische Krone gibt der Frau noch eine Chance, wenn sie es schafft bei ihren Verwandten herauszufinden wer der Greif ist, bekommt sie ihren Sohn zurück.
„Das Jungfrauenspiel“ ist bereits der dritte historische Krimi den Sandra Lessmann erdacht hat. In der Darstellung des 16. Jahrhunderts ist sie somit geübt und es gelingt ihr gut historische Ereignisse und Geflogenheiten in die Geschichte zu involvieren. Immer wieder überrascht sie dabei auch mit handwerklichen Details und einer stets real wirkenden Wiedergabe der damaligen Zeit. Leider kann man das von der Handlung selbst nicht sagen. Die Protagonisten sind meist unsympathisch und Gefühle und Motivationen werden nur niedergeschrieben, aber nicht umgesetzt. Wenn jemand nett sein soll wird gesagt: „Er ist nett.“ Sein Verhalten unterstützt diese Aussage danach aber nicht. Das passiert laufend immer wieder und stört auf die Dauer immens. Des weiteren sind einige sich wiederholende Floskeln und schwurbelige Formulierungen Groschenroman reif. Mit der einen oder anderen Länge muss der Hörer auch klarkommen. Insgesamt ist die Geschichte aber schon okay, aber insgesamt gibt es zu viele schwache Stellen und vorhersehbar sind einige der Wendungen auch noch. Für Freunde von historischen Krimis wird es trotzdem nicht schaden mal reinzuhören.
Gelesen werden die 7 Cds von Elke Schützhold deren Stimme recht angenehm ist. Über die Länge des Hörbuchs fehlt aber eine prägnantere Betonung um wirklich Spannung rein zu bringen.
6 von 10 spanische Goldmünzen