Der geheime Zoo (Jumbo)
Noah hat eine Dauerkarte für den Zoo in Clarksville, daher ist er auch fast täglich dort und beobachtet am liebsten die Affen. Eines Tages verschwindet aber seine kleine Schwester Megan. Ein kleiner Vogel bringt ihm kurz darauf eine Notiz aus Megans Tagebuch, scheinbar war sie im Zoo bevor sie verschwunden ist. Mit seinen Freunden Ella und Richie sucht er Hinweise auf seine verschwundene Schwester. Dabei entdecken sie einen geheimen Zoo der sich unter dem normalen Zoo befindet. Dort führen die Tiere ein sehr Menschenähnliches Leben in der Stadt der Artenvielfalt. Zwar können sie sich mit Blizzard dem Eisbären, dem fliegenden Pinguin Podgy und anderen Tieren anfreunden, doch auch dort scheint die verschollene Schwester nicht zu finden sein. Ein schlimmer Verdacht kommt bei den Tieren auf, die vermuten das Megan sich im dunklen Land befindet in dem die Yetis leben die wegen ihrem schlechten Verhalten von den Tieren ausgeschlossen wurden.
„Der Geheime Zoo“ von Bryan Chick ist eine sehr fantasievolle aber auch recht simple Kindergeschichte. Letztendlich ist die Botschaft das man zusammenhalten muss, das ist für ein Kinderbuch nicht unbedingt innovativ aber trotzdem immer wichtig. Die Erzählweise ist sehr angenehm da die Zielgruppe sehr ernst genommen wird. Man traut den Kindern schon ein wenig mehr zu, wodurch ständige Erklärungen ausbleiben und man sich besser aufs Abenteuer konzentrieren kann. Ohne Zweifel sind die Tiere allesamt sehr sympathisch und putzig beschrieben, leider bleiben dadurch die Kinder zu farblos und langweilig. Wenn Eisbären, Erdmännchen, Nashörner und Elefanten eine Parallelgesellschaft führen, finde ich das spannender als Kinder die ein anderes Kind suchen. Daher muss ich gestehen das mir die Kinder nicht so wichtig waren und ich nur darauf gewartet habe was die Tiere wohl als nächstes anstellen würden. Von mir aus hätten die Tiere also ruhig alleine Megan retten können. Zumindest hätte es mir besser gefallen wenn nur Noah auf die Suche gegangen wäre, dann hätte er sich nicht an seine menschlichen Begleiter halten können, sondern hätte ganz schnell mit den Tieren klar kommen müssen.
Gelesen werden die 3 Cds von Stephan Schad, der zwar eigentlich ganz gut liest, mich aber immer zu sehr an seine Sprecherleistungen in Dokumentationen erinnert, da er auch hier ein wenig zu nüchtern bleibt. Einerseits begrüße ich es wenn Kinderhörbücher nicht so übertrieben auf kindlich getrimmt sind und die Stimme passt auch bei den großen ernsten Tieren perfekt, aber für kleine Nagetiere oder Kinder müsste er vielleicht doch ein wenig lockerer lesen.
Der geheime Zoo ist eine schöne Kindergeschichte, die seine Zuhörer ernst nimmt ohne sie zu überfordern. Die Botschaft ist wichtig und zudem punktet man mit niedlichen Tieren eh immer.
6,8 von 10 fliegende Pinguine