Road Rage #1 (IDW)
Vince Adamson, sein Sohn Race, Lemmy und die anderen schweren Jungs von der Motorrad Gang „The Tribe“ sind auf dem Weg nach Las Vegas. Eigentlich hatten sie einen ganz anderen Plan. Sie haben nämlich grad 60.000 Dollar in ein Methlabor investiert das ihrem Handlanger aber abgefackelt ist. Und jetzt brauchen sie dringend Kohle. Nach einem Stopp an einem Highway Imbiss wird die Crew von einem Lastwagen verfolgt der plötzlich anfängt einen nach dem anderen zu überfahren.
Richard Matheson (Ich bin Legende) schrieb einst für den Playboy eine Kurzgeschichte, die kurz darauf im Jahre 1971 von Steven Spielberg unter dem Titel Duell fürs fernsehen verfilmt wurde. 2009 erschien die Kurzgeschichten Sammlung „He is Legend“, deren Titel natürlich eine Anspielung auf Mathesons berühmtestes Werk „I am Legend“ ist. In dieser Sammlung präsentieren bekannte Autoren Kurzgeschichten die Handlungen aus Mathensons Erzählungen weiterführen oder ihr Universum erweitern. Darin war unter anderem auch Throttle, eine Zusammenarbeit von Stephen King und seinem Sohn Joe Hill zu finden. Die Geschichte der beiden spielt in der Welt von Duell und erzählt wie Biker von einem wahnsinnigen Lastwagenfahrer verfolgt werden. Jetzt ist bei IDW das erste Heft von Road Rage erschienen. Die vierteilige Mini wird in den ersten beiden Heften Throttle wiedergeben, während Heft drei und vier die original Handlung von Duell zeigen werden.
Das erste Heft stellt kurz die Situation der Gang vor und der Erzähler verliert ein paar Worte über die Biker. Und schon taucht zum ersten mal der Truck mit der Aufschrift Laughlin auf. Von da an dauert es nicht mehr lange bis das Morden los geht. Die Erzählweise ist nicht unbedingt die beste. Entweder man hätte pro Geschichte nur ein Heft genommen, oder man hätte den Cliffhanger kurz vor die Action setzen müssen. Ändert allerdings nichts daran das es eine coole, schnelle und äußerst brutale Horrorgeschichte mit einem ungewöhnlichen Setting ist. Denn wirklich viele Horrorgeschichten spielen nicht am heiligten Tag. Chris Ryalls Comicadaption ist also nicht die beste, trotzdem bleibt die Handlung von King und Hill einfach gut.
Fürs Artwork zeichnet sich Nelson Daniel verantwortlich, der ja im Moment auch The Cape bei IDW betreut. Wie für ihn typisch sind die Zeichnungen düster, staubig, dreckig und immer leicht unterkühlt. Sein Character Design kann gefallen und auch wenn man nur wenig Zeit mit den schweren Jungs verbringt, erkennt man sie alle wieder. Was man von Daniel auch schon kennt, ist seine Rasterdruck Optik. Manchmal sieht es dadurch ein wenig gewöhnungsbedürftig aber eigentlich passt das hier schon ganz gut. Wirklich sehr gelungen ist die Verfolgungsjagd, der er merkbar viel Tempo einhaucht auch die graphische härte die zum Ende hin zu totalem Splatter wird kann gefallen.
Road Rage #1 ist nicht ohne Fehler, sieht aber gut aus und wartet mit rasanter Action und kantigen Protagonisten auf. Freunde von Horrorcomics und auch nicht Comic affine King Fans sollten mal reinschauen.
7,8 von 10 blutige Kuhfänger