In einem ziemlich alt anmutenden von Nonnen geführten Krankenhaus liegen vier Jungs. Alle sind im Krankenhaus weil in ihnen Krabben leben. Der eine hat eine Krabbe im Bein und dadurch sein Bein verloren, der andere hat eine ganz große Krabbe im Bauch, während wiederum ein anderer ganz kleine Krabben hat die in seinem Blut leben. Dem letzten zerfressen die Krabben das Gehirn. Als ein neuer, fast erwachsener Junge in ihr Zimmer verlegt wird, erzählen sie ihm von ihrem Geheimbund: Der Bruderschaft der Krabbe. Sie sind sich nämlich sicher das die Nonnen die Krabben nach dem herausschneiden sammeln und wenn sie genug davon haben damit ein mächtiges böses Wesen beschwören werden das die Welt ins Unheil reißen wird. Als der nächste nach seiner Operation aufwacht, fühlt er sich in seiner Idee bestätigt, denn mit den anderen findet er sich in einer Albtraumhaften Welt wieder.
Was uns Mathieu Gallié mit seiner dreiteiligen Comicreihe „Die Bruderschaft der Krabbe“ eigentlich erzählen will, wird von der ersten Seite an ziemlich offensichtlich. Es geht darum wie Kinder versuchen sich zu erklären was mit ihnen passiert wenn sie an Krebs erkrankt sind, aber nicht genug Informationen von den Erwachsenen bekommen um zu verstehen was mit ihnen los ist. Der zweite Teil des Albums spielt vermutlich während einer Narkose und zeigt eine fantasievoll gestaltete Horrorwelt, bevölkert mit wunderschönen Vampirinnen, einem Werwolf und Nosferatu persönlich.
Neben der interessanten Annäherung an ein schwieriges Thema, was auf diese Weise angenehm unprätentiös angesprochen wird, sind auch die Zeichnungen sehr gelungen. Nur die wichtigsten Akzente setzt Jean-Baptiste Andreae (Die mechanische Welt). Die meiste Zeit sind die Panel in einer Farbe gehalten nur kleine wichtig erscheinende Details stechen heraus. Die Bilder erscheinen weich, auch wenn es gruseliger wird. Nur die Monstren stechen dann klar und hart heraus. Sehr schön geworden das Ganze.
Der erste bander der Bruderschaft der Krabbe überzeugt mit einer durchdachten und frischen Handlung und dazu passenden gefühlvollen Bildern. Ein spannender und bewegender Horrorcomic.
8,5 von 10 verlorene Luftballons
