Nekromantik (Martin Schmitz Verlag)
Nach einigen Kurzfilmen, unter anderem auch einem Home Movie über seinen Vater, kreierte Jörg Buttgereit seinen ersten abendfüllenden Films „Nekromantik“. Lange dauerte es nicht bis auch die deutschen Behörden auf seinen Film über Nekrophilie aufmerksam wurden. Darauf folge schnell das Verbot. Dann war Nekromantik offiziell erst mal verschwunden Heute allerdings erkennt man Jörg Buttgereit als Künstler an und kann seine Filme ganz normal erwerben. Kunst kann man aber immer auf viele verschiedene Weisen deuten und daher bietet es sich an Nekromantik aus einigen verschiedenen zu betrachten. In diesem Buch zu Nekromantik besprechen 6 Autoren diesen Film und interpretieren ihn auf ihre Weise.
Das Softcover Taschenbuch besteht also aus sechs Reviews zu Nekromantik. Es gibt also 110 Seiten Review, plus viele Bilder die von Jörg Buttgereit kommentiert werden. Allerdings kann man das Buch auch von hinten lesen, dann bekommt man die Reviews noch mal auf englisch. Dadurch bekommt ihr auch gleich zwei sehr schöne Cover. Die englische Übersetzung scheint ziemlich gut zu sein, die paar Seiten die ich gelesen habe waren zumindest gut Übersetzt. Cool ist auch, das es in der englischen Hälfte andere Bilder als in der deutschen gibt, wodurch keine Bilder zweimal abgedruckt wurden und man noch ein wenig mehr für sein Geld bekommt.
Die Reviews stammen von Johannes Schönherr, Marcus Stiglegger, Claus Löser, Dietrich Kuhlbordt, Linnie Blake und Christian Kessler. Jeder nähert sich dem Film auf eine andere Weise, mal Kunsthistorisch, mal aus der Sicht eines Leichengräbers, als Filmfan, politisch oder auch im Fokus der Teilung Deutschlands. Zwar sehe ich einiges anders als die hier vertretenden Autoren, interessant ist es aber allemal andere Theorien zu Bedeutung von Nekromantik zu lesen. Wer sich also tiefgehender mit Buttgereits Klassiker beschäftigen möchte, hat mit diesem Buch eine tolle Möglichkeit dazu.
7,5 von 10 alte Super 8 Aufnahmen