Montag, 23. April 2012

Starforce (2000) [Schröder Media]


Starforce (2000) [Schröder Media]


Zed wurde von einem Mitglied der Starforce aufgezogen, nachdem seine biologischen Eltern bei einem Massaker auf seinem Heimatplaneten ermordet wurden. Unter großen Anstrengungen gelingt es seinem Ziehvater ihn in der Starforce unterzubringen. Die Spezialeinheit besteht eigentlich nur aus Supersoldaten, die im Reagenzglas gezeugt wurden. Da ist Zed natürlich nicht gern gesehen. So braucht man auch nicht lange darauf warten, bis Zed Opfer einer Intrige wird. Er wird für eine Medizinlieferung auf einen Gefängnisplaneten geschickt. Als er in die Atmosphäre eintritt, wird sein Raumgleiter beschossen und er stürzt ab. Die ständig fröstelnde Dahlia findet ihn und gemeinsam kommen sie langsam dahinter, welches Spiel hier in Wirklichkeit gespielt wird...

Man nehme ein altbackenes, aber solides Konzept und reichere es mit allerhand Unvermögen an und man bekommt eine überraschend unterhaltsame Abendbeschäftigung. Allein die Montage gleich zu Beginn des Films, in der der Ziehvater über Jahre hinweg seinem Sohnemann vermittelt, wie man sich halbnackt möglichst ungelenk bewegt, ist schon sehenswert. Wenn der Mann dann zum ersten Mal spricht, sind ein paar Lacher sicher. Der Film erlangt durch die deutsche Synchronisation wirklich an Mehrwert. Die Sprecher sind oftmals mäßig bis schlecht für ihre Rollen ausgewählt, so dass große ältere Herren mit Stimmen heranwachsender Jünglinge sprechen und man diese im Dialog nicht mal ansatzweise auseinanderhalten kann.
Inhaltlich werden keine Experimente gemacht und Logikfehler wunderbar herausgearbeitet. So ist die Tatsache, dass es sich bei dem Planeten, auf den Zed beordert wird, um einen Gefängnisplaneten handelt, ab dem Zeitpunkt nicht mehr relevant bzw. nicht mehr diskutiert, als klar wird, dass der Planet reich an Bodenschätzen ist. Mit einem Mal ist der Planet von den Insassen verwaltet und sie selbst wollen den Abbau und den Verkauf der Bodenschätze regeln. Das geht soweit, dass diejenigen, die sie auf den Planeten geschickt haben, als Aggressoren angesehen werden. Alles sehr komisch.
Schauspielerisch kann man nicht wirklich viel erwarten. Der Ex-Baywatchler Michael Bergin lässt seinen Charakter etwas tollpatschig daherkommen, da er nicht so recht weiß, wie man Erschöpfung darstellt. Die weibliche Hauptrolle ist mit Amy Weber besetzt, die wir aus Transmorphers ja schon kennen. Lustig ist das Wiedersehen mit Bennett aus Commando. Hier tritt er aber nicht mit feschem Kettenhemd auf, sondern mit einem viel zu engem silbernen Trainingsanzug.
Die Ausstattung des Films ist sowieso großartig. Die „Elitesoldaten“ laufen mit Motocross-Schutz und sehr billigen Plastikwaffen herum. Die CGI-Passagen sind mehr als grottig, sind aber zum Glück sehr spärlich eingesetzt.

Erstaunlicherweise reihen sich bei diesem Streifen so viele kleine müllige Momente aneinander, dass er fast schon als kurzweilig zu bezeichnen ist. Guter Sci-Fi-Trash, dem durch eine großartige deutsche Synchronisation auf die Sprünge geholfen wurde.

5 von 10 Treckerventile