Dienstag, 24. April 2012

The Yes Men (2003) [Epix]

The Yes Men (2003) [Epix]

Igor Vamos, gründete 1993 die „Barbie Liberation Organization! (BLO). Sein Ziel war es durch subversive Aktionen zu kritisieren wie schon Kinder sehr früh in Geschlechterrollen gepresst werden. In diesem Zuge gelang die Gruppe vor allem durch eine Aktion zur Weihnachtszeit große Aufmerksamkeit. Sie tauschten bei einigen Hundert G.I. Joe und Barbie Puppen die Voice-Boxen aus. Das Ergebnis waren das Mädchen Barbies unter dem Tannenbaum liegen hatten die ihnen engegenschrien: „Dead Men tell no lies!“ Während die neue G.I. Joe Actionfigur den Jungs erklärte das „Shoppen total spaß macht“.

Jacques Servin arbeitete 1996 für Maxis, die Spieleschmiede die unter anderem auch für SimCity verantwortlich ist. Servin arbeitete unter anderem auch an der Flugsimulation SimCopter. Nach Release merkten die Käufer das wenn man das Spiel an einem bestimmten Datum spielt, die Spielwelt plötzlich voll mit Männern in Badehosen ist, die sich gegenseitig abknutschen. Seine Parodie auf die von Machofantasien dominierte Videospielbranche kam unbemerkt auf den Markt. Als sein „Easter Egg“ bekannt wurde verlor er zwar seinen Job, das politische Statemant, war aber in die Welt gesendet.

Danach gründete Servin Artmark. Mit dieser Organisation begann er Werbekampagnen von großen Firmen zu imitieren und sie mit ihrer eigene PR gegen sie zu benutzen. 2000 gründete er unter dem Schirm von Artmark die Protestgruppe „Yes Men“ und fragte Igor Vamos, den er durch die BLO kannte, ob er nicht mitmachen wolle. Ihr erstes gemeinsames Projekt war gwbush.com, eine Website auf der sie schrieben was Bush eigentlich in seinen Reden meinte. Durch die Website wurden sie zum ersten mal bekannt und kamen zu ihrem Projekt der Identity Correction.

Sie geben sich als wichtige Vertreter globaler Firmen wie McDonalds oder auch Behörden wie der WTO aus und halten Vorträge und überspitzen dabei die Aussagen dieser Firmen auf absurdeste Weise, das schlimme ist nur das die anderen Geschäftsmänner nie hinterfragen was ihnen gerade erzählt wird. Zum Beispiel verkünden sie in Sydney, das die WTO sich auflöst, da sie festgestellt haben, das sie die Welt nur schlechter machen und versagt haben. Oder als Antwort darauf was sie als Wirtschaftsvertreten den Demonstranten in Genua zu sagen haben. Nämlich das sie das Problem der Protestler lösen werden, da sie vorhaben das Bildungssystem zu privatisieren, wodurch die Kinder der heutigen politischen Aktivisten so dumm werden, das es keine Probleme mehr geben wird.

Das krasse ist das niemand sie hinterfragt, nur einmal als sie als McDonalds Sprecher vor Studenten vorschlagen man könnte der dritten Welt Burger aus Scheiße verkaufen werden sie mal kritisiert. Alle richtigen Wirtschaftsfunktionäre hinterfragen nicht einmal die abstrusen Vorschläge.

Die Dokumentation ist aufrüttelnd und dazu auch noch urkomisch. Michael Moore kommt auch ganz kurz zu Wort, erzählt ausnahmsweise aber mal keinen Blödsinn. Insgesamt ist der Film vielleicht ein wenig durcheinander und ein klarer roter Faden fehlt. Und um richtig bekannt und beliebt zu werden ist die Machart wohl auch nicht reißerisch genug. Wer aber mal sehen will wie die WTO und andere globale Fieslinge auf clevere Art vorgeführt werden ist hier genau richtig.

Natürlich kommt die DVD mit einem Wendecover und einigen kleinen Extras. Es gibt eine Bildergalerie, den Original Trailer und Texte zu den Akteuren und den Yes Men.

7 von 10 goldene Riesenpimmel